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Sie sind jung und schön, doch dem Tod geweiht

Rhine ist sechzehn Jahre alt – und wird in vier Jahren sterben. Ein missratenes Genexperiment hat katastrophale Folgen für die Menschheit: Frauen leben nur bis zum zwanzigsten, Männer bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und mit dem reichen »Hauswalter« Linden in eine polygame Ehe gezwungen, um möglichst schnell Nachkommen zu zeugen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum – eine Welt ohne Freiheit. Gemeinsam mit dem Diener Gabriel plant Rhine ihre Flucht, bevor es zu spät ist …

 

Totentoechter 

Originaltitel: The Last Chemical Garden 1- Wither
Autor: Lauren DeStefano
Übersetzer: Catrin Frischer
Verlag: cbt
Erschienen: 19.09.2011
ISBN: 978-3-570-16128-9
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Nach dem dritten Weltkrieg ist nur noch Nordamerika übrig geblieben - und ein Virus, der dafür sorgt, dass Frauen mit zwanzig und Männer mit fünfundzwanzig Jahren einen qualvollen Tod sterben. Um das Überleben der Menschheit zu sichern, ist es daher nicht ungewöhnlich, dass junge Mädchen entführt und mit reichen Männern in eine Ehe gezwungen werden, um deren Kinder auszutragen. So ergeht es auch der sechzehnjährigen Rhine, die sich erst in einem LKW - eingepfercht mit vielen anderen Mädchen - wiederfindet, und schon kurz darauf mit zweien dieser Mädchen in dem luxuriösen Anwesen Hauswalter Lindens den Bund der Ehe eingeht. Von Anfang an plant sie dabei ihre Flucht, um raus aus diesem Gefängnis und zurück zu ihrem Zwillingsbruder zu kommen ...


Stil und Sprache

In der ersten Person im Präsens verfasst, führt die Hauptfigur Rhine den Leser durch das gesamte Buch. Der düstere, bedrückende Einstieg wirft dabei mehr Fragen auf, als er beantwortet, was einerseits ein wenig verwirrt, andererseits aber die Neugier weckt und den Leser in die Geschichte hinein zieht. Mit jeder weiteren Seite entfaltet sich die grausame Welt, in die Rhine und viele andere hinein geboren worden sind. Auch wenn an sich einiges passiert und zahlreiche Fragen aufgeworfenen werden, will die Spannung dennoch nicht so recht auf den Leser übergreifen. Rhine fügt sich dafür zu sehr ohne nennenswerten Widerstand in ihr Schicksal, was es schwer macht, sich mit ihr zu identifizieren. Gerade wenn man bedenkt, dass sie nur noch vier Jahre zu leben hat, erwartet man deutlich mehr Aktion, statt dass sie wochen- und monatelang nur über eine Flucht nachdenkt. Und so dümpelt die Geschichte lange Zeit vor sich hin, eintönig und nahezu ereignislos, durchsetzt lediglich von kleineren Begebenheiten, die das Interesse des Lesers kurzfristig wecken. Alles in allem ist "Totentöchter - Die dritte Generation" eine Geschichte der ruhigen Töne und endet recht abgeschlossen und damit zufriedenstellend, lässt aber dennoch ausreichend Fragen offen, um neugierig auf die Fortsetzung zu machen.

Lauren DeStefanos Sprache ist einfach gehalten, ohne herausstechende Besonderheiten, dabei aber flüssig und zumeist angenehm zu lesen. Gerade zu Beginn stolpert man jedoch über vermeidbare Wortwiederholungen, im Verlauf der Geschichte werden diese jedoch immer weniger.


Figuren
Die Anzahl der Figuren ist überschaubar, da sich nahezu die gesamte Geschichte innerhalb des Anwesens von Hauswalter Linden abspielt. So trifft man vor allem auf den verständnisvollen und sympathischen, dabei aber schwachen Hauswalter selbst, seinen unheimlichen Vater Hausprinzipal Vaughn, der nicht nur den Ehefrauen und Dienern eine Gänsehaut einjagt, und - neben der Dienerschaft - auf die Ehefrauen Jenna, Cecily und Rhine. Rhine ist mit der Situation zu Beginn der Geschichte zwar alles andere als glücklich, dennoch sind es meist ausschließlich ihre Gedanken, die sich mit der Flucht beschäftigen, während sie nach außen das liebe, brave Mädchen und eine gute Ehefrau mimt. Es ist nicht leicht, sich mit ihr zu identifizieren, da ihr Handeln nur selten nachvollziehbar ist und es somit schwer fällt - wenn nicht sogar unmöglich ist -, sich in sie hinein zu versetzen. Alles in allem wirken sämtliche Figuren einseitig, erfüllen ihre Rollen der Geschichte entsprechend, mehr aber auch nicht.


Aufmachung des Buches
Das recht dunkel gehaltene Cover des gebundenen Buches wurde dem der Originalausgabe nachempfunden, wobei jedoch einige Details verworfen wurden. Dadurch scheint das Ganze nicht mehr ganz so gut zum Inhalt zu passen, auch wenn ein Bezug zur Geschichte gegeben ist. Gerade der Vogel in dem goldenen Käfig gibt Rhines Situation treffend wieder.

Da mir zum Zeitpunkt der Rezension lediglich die Druckfahne vorlag, können derzeit noch keine weiteren Angaben zur Aufmachung des Buches gemacht werden.


Fazit
"Totentöchter - Die dritte Generation" ist ein dystopisches Jugendbuch aus der Feder Lauren DeStefanos. Die interessante Idee kommt durch eine wenig motivierte Hauptfigur leider nicht so recht zum Tragen, sodass man nicht einmal auf durchschnittliche Unterhaltung hoffen darf.


2 5 Sterne


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