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Neu, spannend und aufregend - mit dieser Erwartung tritt Sam seinen neuen Job im Ermittlungsteam für paranormale Phänomene an. Doch schon sein erster Fall führt ihm nur zu deutlich vor Augen, dass nicht alles Neue nur spannend und nicht alles Aufregende auch positiv sein muss. Denn neben den unerklärlichen Vorfällen im Oleander House ist auch Sams Chef Bo ein Mysterium, das ihn schnell in ein gefährliches Gefühlschaos zieht.

 

Sehnsucht 

Originaltitel: Oleander House
Autor: Ally Blue
Übersetzer: Tina "pinkchucky" Seidel
Verlag: Cursed Side
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-942451-04-8
Seitenzahl: 224 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sam Raintree arbeitet seit Neuestem für Bay City Paranormal Investigations. Dafür reist er nach Gautier, Mississippi, zum Oleander House, wo er sich mit anderen Mitgliedern trifft, die dort nach paranormalen Vorfällen suchen. In Oleander House haben sich immer wieder grausame Morde abgespielt, bei denen ein Mensch brutal hingerichtet wurde, während andere Beteiligte katatonisch in Nervenheilanstalten eingewiesen wurden, wo sie nach kurzer Zeit an Herzinfarkten starben. Der aktuelle Besitzer hat das BCPI beauftragt, herauszufinden, was sich dort abspielt. Anfangs scheint es ein Routineauftrag zu sein, auch wenn Sam feststellen muss, dass er sich mehr als nur oberflächlich zu Dr. Bo Broussard, seinem Chef, hingezogen fühlt. Doch dann eskalieren die Ereignisse und Sam findet sich in verwickelten Gefühlen und verwirrenden Träumen wieder ...


Stil und Sprache
Aus einer personalen Erzählperspektive aus Sams Sicht wird die spannende Handlung berichtet. Durch raffinierte Tricks - wie das erste Zusammentreffen der Gruppe im Oleander House - gelingt es Blue, Sams Vergangenheit einfließen zu lassen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Die anderen Figuren bleiben dabei nie außen vor, sondern werden wunderbar entwickelt, so dass der Leser sich bald in sämtliche Gruppenmitglieder hinein versetzen kann. Dafür, dass die Handlung sich nur in einem einzigen Haus abspielt, ist es faszinierend zu beobachten, dass das Buch keine Sekunde langweilig ist. Die paranormalen Vorkommnisse werden nachvollziehbar geschildert und verweben sich auf grandiose Weise mit der sich entwickelnden Beziehung zwischen Bo und Sam.
Die erotischen Szenen, die eingestreut sind, sind nie ohne Sinn und Zweck, womit das Buch trotz sexueller Szenen von der mitreißenden Handlung geprägt ist. Bei den Beschreibungen herrscht ein manchmal grober Tonfall, der aber zu den Figuren passt. Eng mit diesen Abschnitten sind auch die Alpträume verbunden, die sich nach einer Weile bei einigen der Figuren einschleichen. Diese sind plastisch und grausam, fesseln dadurch aber noch mehr.

Die benutzten Techniken der Gruppe, um die Vorkommnisse aufzuzeichnen und zu untersuchen, werden gut beschrieben, so dass der Leser die Informationen im Vorübergehen mitnimmt. Durch Sam, der erst angefangen hat, und das Medium Cecile, die sich nicht mit den Gerätschaften auskennt, können Erklärungen gegeben werden. Nur die erste Verwendung von EMF (elektromagnetisches Feld) steht erst ungeklärt im Raum, bis einige Seiten weiter der Zusammenhang erschlossen werden kann.

Die Handlung endet ein wenig offen, da die Reihe auf mehrere Bände angelegt ist.


Figuren
Sam Raintree weiß seit seiner Jugend, dass er homosexuell ist. Bisher hält er es sehr gut geheim und hat wechselnde One Night Stands. Als er auf Bo trifft, ist er von dessen Ausstrahlung wie gefangen und sich erst nicht sicher, wie der andere auf seine Gefühle reagieren könnte. Je länger er aber Zeit mit ihm verbringt, desto mehr erkennt er, dass sich hier die Gelegenheit bietet, eine Beziehung zu beginnen, falls Bo Interesse daran zeigt. Obwohl er der Neuling der Gruppe ist, fügt er sich schon bald sehr gut ein und schließt Freundschaft mit allen anderen.
Bo Broussard wirkt auf den ersten Blick offen und leicht zugänglich, verbirgt dahinter aber ein Durcheinander von Gefühlen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, fühlt sich aber zu Sam hingezogen. Während er die meiste Zeit souverän die Gruppe anführt und Anweisungen gibt, scheint er auf dem Gebiet der Emotionen eher  zurückhaltend zu sein. Er fühlt sich von Sam verwirrt und flirtet unbewusst mit ihm, was die beiden in Probleme stürzt.

Amy Landry und ihr Lebenspartner Andre Meloy sind schon seit langem mit Bo befreundet. Amy redet ihm öfter ins Gewissen, während Andre wie Sam einiges von dem spürt, was sich hinter den Kulissen der Realität von Oleander House abspielt. David Broom ist ebenfalls Techniker und arbeitet mit Sam zusammen. Er und Andre necken sich gerne gegenseitig und sorgen für einen leichten Tonfall. Cecile Langlois ist ein vom Hausbesitzer dazu bestelltes Medium, das anfangs große Probleme hat, sich in der Gruppe zurechtzufinden. Als einzige Außenseiterin, die auch etwas übertriebene Aussagen vornimmt, wird sie erst subtil ausgegrenzt, bis sie sich ihren Platz verdient hat.

Trotz der überschaubaren Anzahl von Figuren kommt nie Langeweile auf, und Blue gelingt es, ihre Gefühle aus Sams Sicht sehr gut zu schildern.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt links Bo und rechts Sam, die allerdings ein wenig jünger aussehen, als es im Roman der Fall zu sein scheint. Dazwischen befindet sich eine mit Schuppen bedeckte schwarze Klaue, die vor einer zerbrochenen Glasscheibe Blut nach unten wischt. Die Bedeutung dessen wird während der Lektüre klar. Auf der Rückseite sind rosa Oleanderblüten zu sehen - passend zum Haus, vor dem Oleanderbüsche wachsen - und die blutbespritzte Silhouette eines Mannes vor einem helleren Hintergrund, der wie eine Tür oder ein Gang wirkt. Zusätzlich befindet sich der Grundriss der beiden Stockwerke von Oleander House vor der eigentlichen Geschichte, was die Vorstellung des Hauses erleichtert.


Fazit
Die raffinierte Mischung aus sich entwickelnder Liebesgeschichte und verwickeltem paranormalen Kriminalfall fesselt von der ersten Seite an und lässt erst wieder los, wenn man das Buch nach der letzten Seite zuschlägt. Danach beginnt das ungeduldige Warten auf Teil zwei.


5 Sterne


Hinweise
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