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Aus Angst vor ihren paranormalen Fähigkeiten wurden die Brüder Naoto und Naoya von ihren Eltern einem Forschungslabor überlassen und verbrachten dort ihre Kindheit völlig isoliert von der Außenwelt. Nach fünfzehn Jahren wagen sie den Ausbruch und müssen erfahren, dass sie nicht in Frieden leben können – im Gegenteil: Das Schicksal, das ihnen bestimmt ist, ist kein geringeres als die Rettung der Menschheit …

 

Night_Head_Genesis_01 

Originaltitel: Night Head Genesis
Autor:
George Iida
Übersetzer:
Alexandra Klepper
Illustrationen:
You Higuri
Verlag:
Carlsen Manga
Erschienen:
Januar 2011
ISBN:
978-3-551-78516-9
Seitenzahl:
194 Seiten
Altersgruppe:
ab 16 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Die Brüder Naoto und Naoya sind keine normalen Kinder – während Naoya von Visionen geplagt wird und in die Herzen der Menschen zu sehen vermag, sobald er diese berührt, beherrscht Naoto die Telekinese. Diese Kräfte beunruhigen ihre Eltern derart, dass sie die beiden in die Obhut eines Forschungslabors abgeben, in dem sie aufwachsen und das sie erst als Erwachsene verlassen können. Doch die gewonnene Freiheit ist nicht unbeschwert, sehen sie sich doch dem Sektenführer Tsukasa Kamiya gegenüber, der sie in einen Zusammenhang mit dem von ihm vorhergesehenen Weltuntergang setzt…

Night Head Genesis 1 zieht den Leser von Beginn an in den Bann und weiß spannend zu unterhalten. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ihre Handlungen nachvollziehbar. Besonders sticht natürlich die Verbundenheit der Brüder heraus, so hat Naoto einen starken Beschützerinstinkt Naoya gegenüber, der wiederum des Öfteren beruhigend auf seinen aufbrausenden, großen Bruder einwirkt. Weiterhin viel Spannungspotential behält die Geschichte zudem durch offene Fragen, was es beispielsweise mit dem Mädchen, dem alten Misaki und der ‚Revolution‘ auf sich hat.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der in japanischer Leserichtung angelegte Manga wird von hinten nach vorn gelesen und ist monochrom gedruckt. Higuris Figuren, die ihrem Alter entsprechend passend umgesetzt werden, verfügen über unterschiedliche Gesichts- und Augenformen, beispielsweise besitzt Naoya größere Augen als sein älterer Bruder. Innerhalb des Bandes sind alle Charaktere problemlos auseinanderzuhalten und die Emotionen der Personen sind eindrucksvoll dargestellt, so werden Wut und Aggression z.B. durch schattierte Gesichter und im Dunkeln liegende Augen ohne oder mit kleinen Pupillen verdeutlicht oder in Schockmomenten weiten sich die Augen der Akteure. Die Zeichnerin vermag die Gefühle so gut umzusetzen, dass es hin und wieder sogar ‚stumme‘ Panels gibt, in denen nicht gesprochen wird, sondern die Gestik und Mimik der Personen sorgen dann für den Fortlauf der Geschichte.

Die Figuren werden des Weiteren mit Details bedacht, beispielsweise hat die Virologin Kanako Kurahashi geschminkte, glänzende Lippen und trägt Schmuck, Naoto wird mit einer Kette und Naoya mit schwarzen Handschuhen angetan. Schade ist bei der Personendarstellung lediglich, dass die ‚bösen‘ Charaktere mit Geheimratsecken, dickerer Nase oder molligerer Statur ‚hässlicher‘ gezeichnet sind als die ‚guten‘, die keinerlei äußere Makel haben. Die Hintergründe sind selten leer, zeigen Stadtansichten, Wald, Interieur sowie Trümmerlandschaften und verwesende Leichen. Fehlen Illustrationen, dann befinden sich hinter den Personen Stimmungsbilder, Grauverläufe oder Muster wie beispielsweise Flammen um Naoto herum, als dieser zornig ist. Wenn dessen Wut dann dafür sorgt, dass Dinge kaputtgehen, denn fliegen viele Splitter durch die Luft. Dynamik wird zudem mit dem Einsatz von Speedlines erzeugt.

Die Panels sind linear angelegt, werden aber oft durch Sprechblasen und mitunter durch Soundwörter, Personen und Gegenstände durchbrochen. Die Panelgröße variiert, wodurch die Anordnung nicht starr wirkt. Der Text ist umgangssprachlich formuliert und durchgängig in Großbuchstaben gedruckt. Soll etwas besonders hervorgehoben werden, wird es fett oder in eine größere Schrifttype gesetzt. Die Soundwörter sind übersetzt und die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch, wobei das, was Naoya hört, wenn er andere berührt, in sternförmig strahlenden Blasen steht.


Aufmachung des Manga
Der Manga hat einen broschierten Einband und ist auf ähnliche Weise wie die anderen Higuri-Titel im Verlagsprogramm gestaltet, so sind Titel und Co. in der gleichen Schriftart gehalten wie von anderen Werken der Zeichnerin gewohnt, und auch die glänzenden, eingestanzten Lettern und der metallisch glänzende Buchrücken sind typisch. Nur die Farbe variiert und bei Night Head Genesis 1 ist es ein dunkler Rotton, dem Glanz verliehen wurde. Die Coverillustration zeigt Naoto und im Hintergrund, nur mit dem Oberkörper abgebildet, Naoya. Auf der Buchrückseite ist ein kleines Bild der beiden in einer Trümmerlandschaft abgedruckt und im unteren Drittel befindet sich der Klappentext.

Am Anfang des Manga gibt es zwei Farbseiten, die sich ebenfalls den Brüdern widmen und sie einmal mit jeweils einem im Schatten gelegenen Auge abbilden und so eine gewisse Bedrohlichkeit vermitteln und ein anderes Mal in einer dynamischen Pose zeigen, wobei Naoto Naoya zu beschützen und der dessen Nähe zu suchen scheint. Auf dieser zweiten Farbseite ist in weißer Schrift mit schwarzer Umrandung das Inhaltsverzeichnis gedruckt. Die einzelnen Kapitelillustrationen zeigen zumeist auch die Geschwister, aber auch die Virologin Kurahashi. Am Ende des Bandes folgen Nachworte der Zeichnerin und des Autors, die den gelungenen Manga gut abrunden.


Fazit
Night Head Genesis 1 überzeugt mit einer spannenden Geschichte, einem ansehnlichen Artwork und einer guten Aufmachung und ist damit besonders für Mystery-Begeisterte sehr empfehlenswert.


5 Sterne


Hinweise
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