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Als ein desillusionierter junger Mann ins »Wunderland« gerät, wird ihm kurzerhand der Name »Alice« verpasst, und man verwickelt ihn in das Spiel »Töte das weiße Kaninchen«. Er merkt schnell, in welche Welt fern jeglicher Vernunft er geraten ist, was ihn aber nicht darin hindert, selbst zur Waffe zu greifen …

Ein Junge im Wunderland -
Spannung pur!

 

Are_you_Alice_01 

Originaltitel: Are you Alice?
Autor:
Ai Ninomiya
Übersetzer:
Thilo Waßmer
Illustrationen:
Ikumi Katagiri
Verlag:
Tokyopop
Erschienen:
April 2011
ISBN:
978-3-8420-0151-0
Seitenzahl:
196 Seiten
Altersgruppe:
ab 15 Jahren

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Die Grundidee der Handlung
Der auf einem Hörspiel basierende Manga beginnt mit den Worten ‚Wie heiße ich…?‘ – was keineswegs eine lapidare Frage ist, da der durch den Kaninchenbau fallende junge Mann nichts über seine Vergangenheit weiß. Er landet im Wunderland und weiß nicht wirklich, warum. Nach und nach begegnet er jedoch dem Grinsekater, dem verrückten Hutmacher und schließlich der Herzkönigin, die ihm befiehlt, das weiße Kaninchen zu töten, um zur wahren Alice zu werden…

Abgesehen davon, dass Herzkönigin und Alice männlich sind und dass die Tiere wie Kaninchen und Grinsekater bis auf tierische Attribute wie Ohren und Augen menschlich dargestellt werden, ist bei Are you Alice? 1 vor allem der Namensaspekt besonders interessant: Das Leben der Charaktere wird durch deren Namen bestimmt und alle haben die ihnen dadurch zugewiesenen Funktionen zu erfüllen, so zeigt der Grinsekater den Weg und die Gräfin dient als Alice-Ersatz. Spannungspotential bieten zudem die verschiedenen Fähigkeiten, über die die Figuren verfügen, beispielsweise kann Alice als Einziger das weiße Kaninchen töten, sonst allerdings niemanden, wohingegen die Herzkönigin alle töten kann, die ihre Befehle verweigern, während der Hutmacher alle töten kann, die Alice feindlich gesinnt sind.

Insgesamt wirft Are you Alice? 1 viele Fragen auf, ist voller Rätsel darum spannend und fesselnd. Vor allem die Fragen, wer Freund und wer Feind ist und was es mit dem Spiel ‚Töte das weiße Kaninchen‘ auf sich hat, werden den Leser bewegen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der in japanischer Leserichtung angelegte Manga wird von hinten nach vorne gelesen und ist in schwarzweiß gedruckt. Auffällig an Katagiris Artwork sind die kaum vorhandenen Grauzonen und die feinen Lines, mit denen sie zeichnet. Die Charaktere sind allesamt sehr gut auseinanderzuhalten, verfügen über unterschiedliche Gesichts- und Körperformen. Zudem werden sie mit vielen verschiedenen Details hinsichtlich Kleidung, Frisur oder Augenform bedacht. Der Hutmacher zeichnet sich beispielsweise durch eine schwarze Linie unter den Augen aus, die Herzkönigin hat zwei herzförmige Male unter dem linken Auge, Alice's Iriden sind zumeist mit dicken Lines umrandet, der Bube trägt eine Augenklappe und Kaninchen und Grinsekater verfügen über schlitzförmige Pupillen.

Der Kleidungsstil lehnt sich an den des 19. Jahrhunderts an, so sind schöne Kleider und mondäne Anzüge zu sehen. Leider bleiben Gesichter von Figuren im Hintergrund oft leer. Dafür besticht die Zeichnerin mit Charakteren wie einem Fischbutler. Grinsekater und Kaninchen versieht sie mit tierischen Attributen wie den angesprochenen Augenformen und Katzen- bzw. Kaninchenohren. Des Weiteren verfügt der Grinsekater zumeist über ein Lächeln, trägt ein Halsband und ballt die Hände oft zu Pfoten zusammen. Zudem bedient sich Katagiri des Einsatzes von SD-Elementen (überzogene Veränderungen der Figuren).

Die Hintergründe – wenn vorhanden – bilden Wald, Interieur und Architektur des Wunderlandes eindrucksvoll und detailliert ab. Oft bleibt der Raum hinter den Figuren jedoch leer oder wird mit Ornamenten und Mustern ausgefüllt, allen voran Schachbrett- und Rosenblüten- und Rosenblättermustern. Die Schatten der Vergangenheit werden als diffuse schwarze Flecken verdeutlicht, und Speedlines erzeugen Dynamik. Die Panelaufteilung ist linear angelegt, wird aber ab und an durch Sprechblasen und Personen durchbrochen.

Der in Groß- und Kleinbuchstaben gesetzte Text ist umgangssprachlich formuliert und wird, um besondere Bedeutung hervorzuheben, manchmal fett und/ oder in einer größeren Schrifttype gedruckt. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und Soundwörter werden übersetzt, stehen nur als originale Schriftzeichen oder sind als Übersetzung neben das fremdsprachliche Pendant gesetzt.


Aufmachung des Manga
Das Cover von Are you Alice? 1 zeigt Alice, der den Betrachter direkt ansieht und mit einem Revolver auf diesen zielt, und den verrückten Hutmacher. Über dem Motiv verläuft diagonal ein dunkler, transparenter Streifen, der den Titel sowie die Autor- und Zeichnernamen beinhaltet. Die Buchrückseite ziert eine Abbildung von Grinsekater und weißem Kaninchen, wobei im Hintergrund das Schloss der Herzkönigin zu sehen ist. Farbig gedruckt ist schließlich noch eine Illustration von Alice - der sich den Zeigefinger wie eine Pistole an den Kopf hält - vor einem Wonderland-Schild. Hierbei gab es allerdings einen Buchstabendreher und so steht statt Wonderland Wanderland.

Die Kapitelübergänge sind unterschiedlich gestaltet, so gibt es Kapitelillustrationen, die z.B. den geschrumpften Alice an die ‚Trink-mich‘-Flasche gelehnt abbilden, aber auch Auszüge aus der Alice-Geschichte. Der Manga beinhaltet zudem noch ein Inhaltsverzeichnis und ein Nachwort der Autorin, in dem sie besonders darauf eingeht, dass hier ein Hörspiel zu einem Manga umgewandelt wurde.


Fazit
Durch interessante Charaktere, spannende Erzählweise und ein schönes Artwork weiß Are you Alice? 1 zu fesseln und ist für Fantasyfans eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.


4 5 Sterne


Hinweise
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