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Das Lehrbuch “Deutsche Rechtsgeschichte” zeichnet den Zeitraum von Beginn des Mittelalters bis zur deutschen Wiedervereinigung nach. Das Werk eignet sich vor allem als Einstiegsliteratur in dieses juristische Grundlagenfach. Es wendet sich vorwiegend an Anfangssemester, doch finden auch fortgeschrittene Studenten mit rechtsgeschichtlichen Schwerpunktfach eine nützliche Hilfe für Studium und Examensvorbereitung.
Die Neuauflage berücksichtigt schwerpunktmäßig neue zeithistorische Erkenntnisse aus der Zeit des NS-Regimes, der SED-Herrschaft in SBZ und DDR und der bundesdeutschen Ordnung bis zur Herstellung der deutschen Einheit.

 

Deutsche Rechtsgeschichte  Autor: Ulrich Eisenhardt
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: 09/2008
ISBN: 978-3-406-58090-1
Seitenzahl: 604 Seiten 


Stil und Sprache
Jura und Geschichte – das sind zwei Themen, die häufig als trocken und langweilig angesehen werden. Zudem sind es auch Gebiete der Wissenschaft, die unterschiedlichste Meinungen und Theorien hervorbringen, sodass es schwer ist, ein Lehrbuch zu finden, das den Studenten nicht in die Irre führt und ständig zwingt, die dargebrachten Informationen zu verifizieren. „Deutsche Rechtsgeschichte“ von Ulrich Eisenhardt ist ein komplexes, schwieriges Werk – aber eines, mit dem man auf der sicheren Seite steht. Die Schwierigkeit des Buches besteht dabei nicht in einer komplizierten Sprache mit verschachtelten, langen Sätzen und zahlreichen Fachtermini, sondern in der Länge und ausführlichen Darstellung der Texte. Im Gegensatz zu vielen anderen Lehrbüchern gibt es hier wenige Auflockerungen des Textes, etwa durch Hervorhebungen oder zahlreiche Absätze, was es schwer macht, dauerhaft konzentriert zu lesen. Das heißt aber nicht, dass der Autor nicht trotzdem Mittel und Wege gefunden hat, rechtshistorisch interessierten Studenten das Lesen und Lernen zu erleichtern. Hilfreich sind vor allem viele Wiederholungen und das ständige Wiederaufgreifen bereits behandelter wichtiger Informationen. Zwar verweist der Autor auch häufig nach oben oder unten im Text, aber bedeutungsvolle Zusammenhänge schildert er so oft und ausführlich, dass selbst Leser, die in ihrer Aufmerksamkeit nicht selten schwanken, es mitbekommen. Durch die gut verständliche Sprache ist es auch Laien der Geschichte respektive Juristerei möglich, das Buch ohne große Probleme zu lesen und zu verstehen.


Umsetzung, Verständnis, Zielgruppe
Wie bereits erwähnt, liegt hier ein komplexes und sehr umfangreiches Werk vor, das von den Ursprüngen des germanischen Rechts bis zur jüngsten Rechtsgeschichte reicht. Das hat Vor- und Nachteile. Nachteilig ist für die primäre Zielgruppe, nämlich Jurastudenten, die sich mit der deutschen Rechtsgeschichte auseinandersetzen wollen oder müssen, sicher, dass es schwer ist, konsequent mit dem Buch zu lernen, dafür bietet es zu viele im Studium nicht relevante Vertiefungen an. Gleichzeitig ist dies aber auch ein Vorteil, denn der Umfang des Werkes erlaubt es dem Autor, den geschichtlichen Kontext sorgfältig zu erläutern, verschiedenste Ansichten zu einem Thema auszuführen und oberflächliches Wissen mit Tiefe zu füllen. Dies mag nicht wichtig sein, um eine Klausur zur Deutschen Rechtsgeschichte zu bestehen, aber es wird jene Leser freuen, die tatsächlich Interesse am Thema haben, die nicht nur lernen, sondern auch verstehen wollen und denen es von vornherein an historischem Hintergrundwissen fehlt. Denn so praktisch konzise, präzise Darstellungen der Geschichte des Rechts auch sein mögen – um das geltende wie das vergangene Recht wirklich zu begreifen, muss man sich auch immer mit den sozialen, wissenschaftlichen, ethischen und politischen Verhältnissen der betreffenden Zeit auseinandersetzen. Dies tut Ulrich Eisenhardt in genau dem richtigen Maße, weshalb es nach einer Einlesephase auch wirklich zur Freude wird, sein Werk durchzuarbeiten. Schade ist nur, dass der Autor so selten mit Primärquellen arbeitet. Dafür bietet er aber oft Zitate und ein breites Spektrum an weiterführenden Lesehinweisen.


Aufmachung des Buches
Layout und Design des Taschenbuches entsprechen der Vorlage anderer Bücher aus der Reihe „Grundrisse des Rechts“, das Cover ist schlicht in rot, weiß und schwarz gehalten und auch sonst gibt es keine Besonderheiten.


Fazit
„Deutsche Rechtsgeschichte“ ist ein Standardwerk, das besonders für interessierte und engagierte Studenten nützlich ist, die sich nicht vor mühevoller, aber lohnenswerter Lektüre scheuen. Besonders positiv fällt die umfangreiche, differenzierte und fundierte Darstellung von Informationen auf, die weitere Recherche und Verifizierungen obsolet macht.


4 5 Sterne


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