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Bernie Little und sein Partner Chet sind die besten Privatdetektive der Stadt. Und das liegt vor allem an Chet, der immerhin beinahe mal ein Polizeihund geworden wäre. Zugegebenermaßen hat Chet all die typischen Schwächen eines Hundes: So verfügt er über einen unbezähmbaren Spieltrieb und ein äußerst lückenhaftes Erinnerungsvermögen. Doch das macht der smarte Vierbeiner mehr als wett mit seinem Jagdinstinkt und seiner untrüglichen Spürnase. Vor allem jedoch hat Chet ein großes, mutiges Herz, das ganz und gar für sein liebenswertes Herrchen Bernie schlägt – und für die hübsche Menschenfrau Suzie Sanchez, die nach Chets Ansicht das perfekte Weibchen für Bernie wäre. Aber was versteht ein Hund schon vom merkwürdigen Treiben der Menschen?

 

 

Originaltitel: Dog on it
Autor: Spencer Quinn
Übersetzer: Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck
Verlag: Penhaligon
Erschienen: 01/2011
ISBN: 978-3764530709
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Privatdetektiv Bernie Little ist in ständiger Finanznot. Als ihm daher ein großzügiger Vorschuss angeboten wird, ist er gern bereit, die erst seit ein paar Stunden verschwundene Madison, Tochter geschiedener Eltern und angeblich vollkommen zuverlässig, zu suchen. Madison taucht jedoch schnell wieder auf und behauptet, mit einem Freund im Kino gewesen zu sein. Als Bernie merkt, dass sie lügt, und als dann Madison wieder verschwindet, ist sein Ehrgeiz geweckt. Zusammen mit Chet macht er sich auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen und besonders Chet gerät dabei in mehr als eine brenzlige Situation.

Spencer Quinn erzählt seine Geschichte aus Sicht des Beinahe-Polizeihundes Chet und hat damit einen echten Treffer gelandet, eine einfach köstliche Idee!


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt, „spricht“ in diesem Krimi ausschließlich Chet - und genau das ist es, was die Geschichte ausmacht. Der Fall selbst ist wenig spektakulär, aber durch die doch sehr spezielle Sichtweise des Ich-Erzählers durchzieht charmanter Witz das ganze Buch wie ein roter Faden. Chet gelingt es selten, länger bei der Sache zu bleiben, entweder döst er ein, muss dringend einer Katze nachjagen oder etwas zu Fressen vom Boden auflesen. So gelingt Spencer Quinn ein unwiderstehlicher Mix aus durchaus scharfsinnigen Schlussfolgerungen Chets – und gelegentlich auch Bernies – und einem gnadenlosen Einblick in das teilweise doch eher schlichte Seelenleben eines Hundes. Korrespondierend zu Chets einfacher Gedankenwelt ist auch der Schreibstil klar und schnörkellos gehalten, was aber gut zur Geschichte passt. Und wenn Chet dann für sich wiederholt, was er bei Bernie an markigen Sprüchen aufgeschnappt hat, das hat schon was…

Zum Ende hin wird der etwas übersichtliche Fall dann doch noch spannend, Chet hat seinen großen Auftritt und die Weichen werden gestellt für einen neuen amüsanten Fall für die beiden. Gelungen!


Figuren
Chet ist ein echter Polizeihund – fast, denn die Abschlussprüfung hat er versemmelt, weil ihm eine Katze dazwischen kam. Solche Vorkommnisse durchziehen sein Leben, immer wird er abgelenkt und sein unbändiger Drang zum Spielen und Buddeln bringt ihn andauernd in Schwierigkeiten. Eins ist sofort klar, ein Wunderhund ist er nicht, er kann zwar besser sehen und riechen als Menschen, aber dafür ist er vergesslich, kann mit Fremdwörtern nichts anfangen und versteht noch lange nicht immer alles, was die Menschen um ihn herum so tun und sagen. Einfach ein richtiger Knuddelhund mit einem schwarzen und einem weißen Ohr ist er, manchmal erstaunlich scharfsichtig, und doch bleibt er immer ein Hund. Sehr erfrischend ist das, hier wird nichts vermenschlicht oder aufgepeppt, Chet wirkt einfach aus sich selbst heraus.

Leider gilt diese berückende Originalität nicht für Bernie, er ist der Inbegriff eines abgehalfterten Privatdetektivs, chronisch pleite, natürlich geschieden, leicht übergewichtig und insgesamt ein ziemlicher Loser. Nur dank Chets Hilfe gelingt ihm die Lösung des Falles, das ist ein bisschen zu vorhersehbar, aber zum Glück spielt er ja hier nicht die Hauptrolle. Auch alle anderen Menschen sind eher Nebendarsteller und nicht sehr detailliert dargestellt, da geht es aus Chets Perspektive ja auch eher darum, ob sie gut riechen und eventuell ein Leckerchen für ihn dabei haben, als um ihr Aussehen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist qualitativ hochwertig aufgemacht, mit einem teilweise in Spotlack ausgeführten Schutzumschlag und passendem Lesebändchen wirkt es ziemlich edel. Auf dem Cover sieht man Chet, der als Silhouette vor einer riesigen Sonne und der Skyline einer Stadt steht. Innen gibt es 31 nummerierte Kapitel sowie das bereits erwähnte Lesebändchen. Sehr schön!


Fazit
Ein Krimi der ganz anderen Art, die Sorte, die man nicht wegen des Falles liest, sondern weil das Drumherum so schön ist. Hier ist Chet ganz klar der Star und allein für ihn lohnt sich dieses Buch! Ein Lesegenuss für alle, die Hunde mögen und ein paar Stunden gut unterhalten werden wollen.


4 Sterne 


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