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Füllwörter, Passivformulierung, Verbfaulheit, "show, don't tell" ... Was genau verbirgt sich dahinter?

Für viele Nachwuchsautoren sind diese Begriffe Neuland und erst recht die Antwort darauf, wie sie den Problemen begegnen sollen.

Dazu kommt die vielfach noch immer bestehende Unsicherheit bezüglich der neuen deutschen Rechtschreibung - oftmals basierend auf der Variantenvielfalt gültiger Schreibweisen.

Dieser Ratgeber entspringt direkt dem Korrektorat: Die Autorin ist täglich mit den typischen Fehlern in Romanmanuskripten befasst und erklärt anschaulich anhand vieler Beispiele, welche Probleme sich immer wieder stellen und wie man sie am besten löst. Sie nimmt unter anderem unveröffentlichte Manuskriptsplitter aus frühen Werken von vier Schriftstellerkolleginnen unter die Lupe und erklärt, wo die Schwächen liegen.

Die Gewichtung liegt auf korrekter Orthografie, Interpunktion und grammatischem Stil, beschäftigt sich auf praxisnahe Art mit Problemen wie Adjektivitis oder Bindewortentzündung und gibt Tipps, um ein Manuskript mit allen erforderlichen Schutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen zu versehen.

 

Schreibstilratgeber 

Autor: Susanne Strecker
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Januar 2011
ISBN: 978-3-941547-28-5
Seitenzahl: 196 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Susanne Strecker, ihres Zeichens Lektorin und Korrektorin, will mit diesem Band angehenden Schriftstellern und denen, die noch etwas dazu lernen wollen, beibringen, wie sie ihre "Adjektivitis, Bindewortentzündung & Co." erfolgreich heilen können. Dazu erklärt sie nachvollziehbar und leicht verständlich das Basiswissen, das jeder über die deutsche Sprache haben sollte.

Angefangen bei der Rechschreibreform über Programme und Stilmittel bis hin zur Komplettanalyse von Manuskripten ist alle enthalten. Auf den ersten Blick sehen die Seiten dabei ein wenig verwirrend aus, denn Strecker nutzt verschiedene Schriftarten, um verschiedene Bereiche voneinander abzugrenzen. Der normale Flusstext erhält eine eigene Schriftart, die Ausschnitte aus Romanen und Mansukripten eine andere. Zusätzlich gibt es Kästen mit Webseiten, die Informationen vertiefen und dem Leser bei der Suche nach weitergehenden Recherchen helfen.

Viele Schwarzweiß- und auch farbige Abbildungen helfen bei der Installation von Rechtschreibprogrammen auf dem Computer oder bei der Suche nach verschiedenen Programmen, die Schriftstellern beim Finden von Fehlern und ähnlichem behilflich sein können. Dabei ist leider zu vermerken, dass sich die Autorin nur auf Windows-Rechner stützt und Macintosh-User leider ein wenig außen vor bleiben. Ist man nicht selbst findig, helfen die Bilder, wie man z.B. die Rechtschreibkorrektur in Word einstellt, nicht weiter.

Auch ein wenig verwirrend ist das Layout, bei dem die Überschriften der Kapitel sehr weit oben auf den Seiten angebracht wurden. Mehrere Male habe ich beim Lesen die Überschrift überlesen, in der Annahme, es sei der Titel des Buches (der in diesem Sachbuch allerdings am unteren Rand vermerkt wurde).

Von diesen Schwächen abgesehen ist das Buch allerdings grandios. Angehende Autoren werden beim Lesen rasch merken, dass sie selbst nicht von den angesprochenen Schwächen verschont geblieben sind, und es wird die Lust geweckt, sofort über das nächste Manuskript zu gehen und es gründlich von Kopf bis Fuß zu "entschlacken" - sei es von Adjektiven, Adverben oder sonstigem. Arbeitet man sich in den Inhalt ein, wird auch klar, was für ein kleines Juwel sich hier verbirgt. Die Empfehlung bleibt allerdings, das Buch neben dem eigenen Computer zu lesen, denn sobald man über einen bestimmten Text gestolpert ist oder eine Empfehlung gefunden hat, lohnt es sich, diese nicht nur trocken zu durchdenken, sondern den Ratschlägen sofort zu folgen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt einen Füllfederhalter, was sehr schön auf den Inhalt und den Bezug zur schreibenden Zunft hinweist. Der Titel wurde in verschiedenen Schriftarten und -farben geschrieben: der Name der Autorin sticht durch das blau hinterlegte Feld hervor. Der unterhaltsame Untertitel weist auf den humorvollen Ton der Autorin hin, dessen sie sich im Innenteil bedient. Der Buchrücken beinhaltet die ausführliche Inhaltsangabe auf schwarzem Grund.


Fazit
Angehende Autoren oder Leser, die sich in der neuen Rechtschreibung noch unsicher sind, finden hier einen amüsanten und zugleich äußerst lehrreichen Ratgeber, der auf den ersten Blick zwar durch die verschiedenen Schriftarten verwirrend wirkt, bei genauer Betrachtung aber äußerst hilfreich ist.


4 5 Sterne


Hinweise
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