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Liebe in Zeiten der Finsternis

In den verborgenen Winkeln Hamburgs erwachen uralte Mächte zum Leben und drohen, das Schicksal der Welt endgültig zu besiegeln. Einzig die junge Metamorphin Yvla, die selbst ein Geheimnis verbirgt, ist in der Lage, das Böse aufzuhalten. Doch als sie sich in Conrad, den gefährlichsten Nachzehrer der Stadt verliebt, gerät sie in tödliche Gefahr – und mit ihr die Zukunft der Menschheit …

 

Hexenseelen 

Autor: Olga A. Krouk
Verlag: Heyne
Erschienen: 08.12.2010
ISBN: 978-3-453-52678-5
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ylva, das Rattenmädchen, wacht in einem Käfig auf. Sie weiß weder wer sie ist, noch wo sie ist – ganz zu schweigen davon, was sie ist. Die Ratte an ihrer Seite tut sie als zufällige Begegnung ab, auch wenn sich das Tier wahrlich seltsam benimmt. Dass es sich dabei um ihr Seelentier handelt und Ylva selbst ein Metamorph ist, erfährt sie erst mit der Zeit, als ihre Erinnerungen nach und nach zurück kommen. Weder ihre Vergangenheit noch ihre Zukunft scheinen sonderlich erstrebenswert zu sein. Bis sie Conrad, dem Clanoberhaupt der Nachzehrer, begegnet, und sich ihr Leben von da an gravierend ändert. Doch etwas Dunkles ist in ihr, drängt sich immer mehr in den Vordergrund und droht, Ylva gänzlich zu verdrängen und die Führung über ihr Handeln zu übernehmen. Zudem gewinnt der geheimnisvolle Messias immer mehr Anhänger, der Krieg ist unausweichlich. Nachzehrer und Metamorphe müssen sich zusammen schließen, um gegen diese Übermacht bestehen zu können.

In „Schattenseelen“ standen die Nachzehrer im Vordergrund, in „Nachtseelen“ die Metamorphe – und nun nehmen die Mächtigen, die Hexen, einen nicht unwesentlichen Part in der Geschichte ein. Mit „Hexenseelen“ darf man sich auf einen spannenden und alles andere als vorhersehbaren Abschluss der Trilogie freuen.


Stil und Sprache
In diesem dritten und abschließenden Band lernt der Leser das Rattenmädchen Ylva deutlich besser kennen, erfährt einen Großteil der Geschichte in der dritten Person aus ihrer Perspektive und hat dabei uneingeschränkten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen – und damit auch zu ihrer, wenn auch bruchstückhaften, Vergangenheit. Neben diesem Handlungsstrang wechselt der Erzähler mehr oder minder regelmäßig zu Conrad, dem Clanoberhaupt der Nachzehrer, und Stella, einer Anhängerin des Messias, sodass ein recht umfassender Blick auf das Geschehen ermöglicht wird.

Durch den direkten Einstieg in die Geschichte muss man sich zunächst erst wieder einlesen – sofern das Lesen der vorangegangenen beiden Bände schon ein wenig zurück liegt -, was durch den gewohnt lockeren, flüssig zu lesenden Schreibstil, und Olga A. Krouks bildreiche und lebendige Sprache jedoch zügig gelingt. Dabei geht es durchaus auch brutal und blutig zu; Schmerz und Leid werden eindringlich dargestellt und gehen dem Leser nicht selten unter die Haut. Aber auch Humor blitzt hin und wieder auf und entlockt dem Leser ein Schmunzeln. Spannung baut die Autorin vor allem durch die gelungene Komplexität der Geschichte und die hervorragende Zeichnung der Figuren sowie zahlreiche überraschende Wendungen auf. Und so darf man sich auf ein zufriedenstellendes Ende der Trilogie rund um die Nachtwesen freuen.


Figuren
Die Figuren tragen sehr viel zu der spannenden Grundidee der Geschichte bei. Aufgrund der gelungenen Figurenzeichnung schwanken die Verdachtsmomente des Lesers im Verlauf der Geschichte – wie bei einem guten Krimi – von einer Figur zur anderen. Und am Ende weiß Olga A. Krouk den Leser dennoch zu überraschen.

Ylva steht diesmal eindeutig im Mittelpunkt des Geschehens. Sie ist eine interessante Figur, die schon in den vorangegangenen Bänden den Leser fasziniert hat, und von der man nun endlich mehr erfährt. Zunächst den Stempel einer Schwachsinnigen aufgedrückt bekommen, zeigt sie der Welt nun, was wirklich in ihr steckt – und das im wahrsten Sinne des Wortes … Glücklicherweise steht ihr dabei Conrad zur Seite. Dieser kann unnachgiebig sein, wenn er muss, ist aber durchaus liebenswert und fürsorglich, wenn er kann. Nicht nur einmal macht er eine gravierende Veränderung in dieser Geschichte durch, dabei aber absolut nachvollziehbar. Sein Blick auf die Welt und die Figuren, die ihn umgeben, wandelt sich stark.
Neben diesen beiden dürfen selbstverständlich auch weitere bekannte Figuren nicht fehlen. So besticht Adrián wieder einmal mit seinem unvergleichlichen Charme: "Wenn ich den Mistkerl in die Finger kriege, werde ich ihn auf einen Passionsweg schicken, dass er sich wünschen wird, endlich bei der Kreuzigung anzukommen" (Seite 145/146). Doch so wie man bei den vermeintlich Guten nicht nur positive Seiten entdecken kann, fällt es auch schwer, die Gegenspieler als gänzlich Böse einzustufen. So ist Stella nicht selten eine fürchterlich unsympathische Figur und man möchte sie am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand klatschen, dann erweckt sie ein andermal Mitleid beim Leser. Ebenso Linnea: Meist ist sie heimtückisch und berechnend wie eh und je, dann möchte man sie fast schon wieder in den Arm nehmen und trösten.


Aufmachung des Buches
Hexenseelen“ kommt, wie schon die vorangegangenen beiden Bände der Trilogie, in einer Klappbroschur daher. Optisch ist die Gestaltung des Covers an die Vorbände angelehnt, was der Serienzugehörigkeit zu Gute kommt. Die Schrift ist recht groß gehalten, eine ganzseitige Karte des „Bunkers an der Helgoländer Allee“ ist dem ersten Kapitel vorangestellt. Ein Epilog sowie die Danksagung runden das Buch schließlich ab.


Fazit
Ein gelungener Abschluss der Trilogie. Spannend, unvorhersehbar, hervorragend ausgearbeitete Figuren – ein Muss für Dark-Fantasy-Fans!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Schattenseelen
Band 2: Nachtseelen

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