Der Comic zum Microsoft-Fanchise!
Wenn mehr als das eigene Leben auf dem Spiel steht, wenn man ums Überleben der ganzen Spezies kämpft, dann zählt jeder einzelne Soldat. Doch noch wichtiger ist es, dass neue Kinder geboren werden, die zu neuen Soldaten heranwachsen. Deshalb wird der Delta-Trupp nach Jilane geschickt, um einem Notruf auf den Grund zu gehen. In Jilane unterhielt die Koalition nämlich ein Gebärzentrum. Sergeant Alex Brand wird zu Marcus Fenix und seinen Männern abkommandiert, und gemeinsam müssen sie der grausamen Wahrheit eines düsteren Geheimnisses der Koalition ins Gesicht sehen!
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Originaltitel: Gears of War 7 – 13 and Gears of War: Sourcebook |
Die Grundidee der Handlung
Der zweite Comic aus der Reihe Gears of War enthält die Story „Brutstätte“, ergänzt um die drei Kurzgeschichten „Das Leben vor seinen Augen“, „Harpers Geschichte“ und „Eines Tages“, die Einzelschicksale von drei Gears vorstellen.
In der Hauptstory wird der Delta-Trupp, ergänzt durch den Sigma-Trupp, zu einer Mission nach Jilane geschickt. Aus der einst von den Locust überrannten Stadt wird ein schwaches Notsignal gesendet. Doch dort wartet so manche Überraschung für den Trupp unter dem Kommando von Marcus Fenix ...
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Ein als Intro gestaltetes Vorwort stimmt auf diesen Comic ein, von den Schrecken, den jeder Krieg – auch der auf Sena – mit sich bringt. Dem folgt ein ganzseitiges Portrait von Marcus Fenix, dem Helden von Gears of War, und danach der direkte Einstieg in die Handlungen von „Brutstätte“, ebenfalls mit einer Zeichnung, die sich über die ganze Seite erstreckt.
Die Arbeiten von Liam Sharp an sich sind beeindruckend. Die Umgebung und Gebäude baut er jederzeit gut genug auf, dass man immer einen Überblick über das Geschehen hat, doch sie sind eher noch verhalten. Überzeugend sind vielmehr die Figuren, die er ins Leben ruft. Besonders wenn er sie portraitiert oder ihnen gar eine volle Seite einräumt, sind sie sehr fein, bis in die letzte Einzelheit ausgearbeitet. Die Gesichter, individuell und charakteristisch, spiegeln die Emotionen sauber wieder, die sie im Kampf durchleben. Die Körper der männlichen Gears strotzen mit ihren breiten Schultern nur so vor Muskelkraft. Ihnen gegenüber steht die Soldatin Alex, die zwar ebenfalls muskulös ist, aber dennoch ihre Weiblichkeit beibehält. Sie ist taff und eine ernstzunehmende Kriegerin, wenn es zum Gefecht kommt. Allen gemein ist die Ausrüstung: schwere Panzerung und mächtige Waffen charakterisieren die Gears.
Als sie auf die Überlebenden von Jilane treffen, sind die Frauen und Kinder nur mit dem bekleidet und gerüstet, was sie in den Trümmern der einst mächtigen Stadt fanden. Das ist nicht immer sehr viel, so dass es zumindest bei Thecelia für eine knappe Bekleidung reichte, welche ihre Figur aber gezielt hervorhebt.
Die Hauptgeschichte und die Kurzgeschichten sind durch mehrere ganzseitige Szeneportraits voneinander abgegrenzt, deren Druck allerdings pixelig ist, als habe die verwendete Bilddatei für die Druckqualität nicht ausgereicht.
Der Stil von Simon Bisley ist merklich anders als der von Liam Sharp, individuell, aber dennoch der Gears of War-Reihe angeglichen, weshalb die bekannten Charaktere, Rüstungen und Waffen denen aus Sharps Zeichnungen sehr ähneln. Der Protagonist seiner Erzählung, Tal, ist groß und muskulös, seine Bewegungen fließend, das Leuchten seiner Augen fesselnd und seine Tattoos, die seine Kriegskunst unterstreichen, furchteinflößend.
Immer wieder bieten ganzseitige Illustrationen den Bildern viel Platz zur Entfaltung. Die dritte Story besteht aber nahezu ausschließlich aus diesen großen Bildern. Klassisch abgetrennte Panels sucht man hier – im Gegensatz zu den anderen Geschichten – vergebens, sollen mehrere Bildbestandteile auf einer Seite gezeigt werden, fließen sie in einer Zeichnung ineinander, die das volle Format ausnutzt.
Den letzten Plot hat Federico Dallocchio umgesetzt. Seine Art, die Charaktere ins Leben zu erwecken, unterscheidet sich von den bisherigen am deutlichsten, wenn auch hier die Figuren denen von Liam Sharp sehr ähnlich sehen. Der filigrane und sehr genaue Stil von Dallocchio erinnerte mich an die Darstellung der Graphic Novel The Stand.
Allen vier Storys dieses Comicbandes ist die allgegenwärtige Action, die Dynamik, aber auch die Tragik gleich. Die Kampfszenen sind durchweg hart und sehr blutig, wenn die Menschen gegen die Locust ums nackte Überleben kämpfen. Die Monster gehen bei ihrem Versuch, die Menschheit auszurotten, nicht nur brutal und gnadenlos vor, sie sehen auch noch dementsprechend fies aus – ein perfekter und gefährlicher Gegner.
Ergänzt wird der Comicband durch die Originalcover der amerikanischen Heftausgaben.
Aufmachung des Comics
Die Gestaltung des zweiten Bandes lehnt sich stark an Gears of War – Am Abgrund an und sorgt für Wiedererkennungswert. In dem für die Graphic Novels und Comicbände von Panini typischen Format und einer Softcovervariante mit Klappbroschur ist dieser Band zugleich handlich und bietet den Drucken und Bildern reichlich Platz zur Entfaltung. Die Verleimung, die Papierwahl und die Druckqualität sind tadellos.
Der Umschlag ist vollständig matt ausgeführt und hat dadurch einen recht edlen Look. Schon das Frontcover macht deutlich, dass das Thema Krieg klar im Vordergrund steht – zu sehen ist Alex mit ihrem mächtigen Gewehr, die sich zum Leser umdreht, während auf sie ein riesiges Monster der Locust zustürmt. Dreht man den Comic um, findet sich auf der Rückseite eine Szene, in der Marcus Fenix Rücken an Rücken mit Alex – beide auf einem Berg von Leichen stehend – gegen die Locust ankämpfen.
Auf der vorderen Klappe sind Infos zu Joshua Ortega und Liam Sharp abgedruckt, auf der hinteren weitere Comicbände zu Videogames.
Fazit
Marcus Fenix und der Delta-Trupp stellen sich erneut dem brutalen und blutigen Krieg gegen die Locust. In actionreichen, aber auch tragischen Geschichten wird von ihrem Schicksal erzählt. Die Zeichnungen stammen überwiegend von Liam Sharp, aber auch von einigen anderen Grafikern, und wissen durch ihre Detailkraft zu begeistern.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Am Abgrund
