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Originaltitel: Undead and Unworthy |
Die Grundidee der Handlung
Hochzeitsvorbereitungen, Hilfe suchende Geister, eigenwillige Werwölfe, tödliche Krankheiten oder Unfälle und Windelwechseln … man sollte meinen, der frisch getrauten Betsy Taylor seien ein paar Tage Entspannung, Lust und Leidenschaft an der Seite ihres Gatten, Eric Sinclair, gegönnt. Doch das Dasein einer Königin wird eben niemals normal oder gar eintönig.
Während sich die Blondine noch mit dem vergleichsweise harmlosen Geist ihrer Stiefmutter Ant herumschlägt, droht seitens Garrett, ehemals George das Biest, eine Gefahr ganz anderen Ausmaßes. In einem Anflug von Solidarität und Nächstenliebe hat er seinen Kumpanen, die restlichen Biester, mit seinem Blut genährt. Wider jeglicher Gedanken an Dankbarkeit, dass sie anno dazumal nicht zusammen mit Nostro vernichtet wurden, sind sie wütend. Sehr wütend! Ziel ihres grenzenlosen Dursts nach Rache: Betsy. Man hielt sie ohne echtes Blut als Nahrung auf einer Farm weggesperrt, während ihre Hoheit in der Summit Avenue im Luxus schwelgte. Dummerweise muss die Königin eingestehen, die Kreaturen tatsächlich vergessen zu haben …
Des Weiteren treibt ein Killer sein Unwesen in der Stadt, der sich als Polizist ausgibt. Doch Detective Nick Berry hat eine Geheimwaffe, um dem Übeltäter auf die Spur zu kommen. Wer wäre besser geeignet, einem Mörder vampirischer Art das Handwerk zu legen, als die Königin der Vampire höchstselbst?!
Mary Janice Davidson gönnt ihrer Hauptfigur auch im siebten Teil der Serie um die charismatische Betsy Taylor keine Atempause. Gewohnt locker und flockig geht sie diese weitere Episode der Regentschaft an, vergisst dennoch die düsteren und teils blutrünstigen Momente der Geschichte nicht. Dass die Vampirkönigin nicht nur eine oberflächliche Chic-Lit-Verkörperung ist, wissen wir nicht erst seit dem Vorband „Biss der Tod euch scheidet“. „Wer zuletzt beißt“ zeigt einmal mehr eine junge Frau mit Schwächen, was sie ungleich sympathischer macht. Ansonsten bieten sich gewohnte Diskussionen und zahlreiche Rückblicke auf vergangenes Geschehen. Die Bonusstory „Speed Dating auf Werwolf-Art“ der Romanvorlage ist im vorliegenden Hörbuch nicht enthalten.
Darstellung des Hörbuchs
Nana Spier gehört zur Vertonung Mary Janice Davidsons Romanen um Betsy Taylor wie das Zähneputzen zum Alltag. Gekonnt flapsig und allzeit kampfbereit im Sinne der geschätzten Wortgefechte der Akteure führt sie durch die Handlung.Ebenso erschreckend wie die groteske Situation auf die Vampirkönigin und ihren Angetrauten wirken muss, wird auch der Hörer gleich zum Einstieg des Hörbuchs wachgerüttelt, ähm –geschrieen. Ein lautes, lang gezogenes Aaaaaah heißt uns willkommen in der nach wie vor skurrilen Welt der untoten Blondine.
Alsbald verfällt Betsy in ein Jaulen, welches wiederum den überkandidelten Unmut und das Blaffen der toten Stiefmutter kommentiert. Sehr treffend setzt die Interpretin das Entsetzen in Szene, als Garrett Betsy sein folgenreiches Geständnis macht. In der Rolle der Jessica zischt sie wütend, um deren Angst zu überspielen, Marc lässt sie hier und da aufstöhnen und Erics Befehlston spricht sie mit Kalkül. Betsys enervierendes Gejammer vor Anstrengung und Müdigkeit während der Flucht vor den Biestern lässt den Hörer regelrecht mitfühlen. Hin und wieder sprechen die Charaktere während des Gähnens, wirken besonders bockig, sind beleidigt oder fluchen auf Teufel komm raus. In all dem drunter und drüber wird selbstverständlich auch jede Menge gestritten und diskutiert. Mittelpunkt ist oftmals Nick Berry. Er streitet mit Jessica, er streitet mit Betsy, er knurrt und murrt.
Dank Nana Spiers variantenreicher Intonation verliert man erfreulicherweise nicht den Überblick. Überraschend ist ein verbaler Ausbruch Tinas im Angesicht eines der Biester. So rasend hat man die vermeintliche Ruhe in Person wohl noch nie erlebt, wirkt sie doch sonst in Roman und Hörbuch in allen Lebenslagen recht besonnen. Anders als Antonia, die mit Nachdruck gelesen, ihrer Frechheit Ehre erweist. Dem Spaß am Spiel mit Tönen lässt die Sprecherin bei diversen Bum! Ka-Bum! BUM! BUM! BUM!, Gnurbs, Schlürfs und dergleichen freien Lauf. Wer vermisst dabei schon die fehlende musikalische Untermalung?
Aufmachung des Hörbuchs
Als autorisierte Lesefassung erscheint „Wer zuletzt beißt“ auf drei CDs in einer transparenten Brillantbox im Argon Verlag. Das Cover in knalligem Rot zeigt die ansehnliche Blondine im eleganten, trägerlosen, schwarzen Kleid mit floraler weißer Applikation. Ein schwarzer Schal, Sonnenbrille, eine graue Handtasche und ein Ring in Fledermausform ergänzen den edlen Look. Eine schwarze Katze tänzelt im Hintergrund auf einem Stuhl, die obligatorischen Designerschuhe stehen daneben. Basisdaten zur Information des Hörers dürfen auch nicht fehlen: Produktion, Inhalt, Laufzeiten, Autorin und Sprecherin werden selbstverständlich bedacht.
Fazit
Mary Janice Davidson bietet ihrer Serienheldin erneut allerlei Abenteuer zu bestehen. Intimitäten treten dieses Mal zugunsten der Spannung zurück und die gezielten Streitigkeiten erlangen einen anderen Fokus. Großzügig gestreute Rückblenden mögen treuen Fans gegebenenfalls zu viel des Guten erscheinen, alles in allem tut Nana Spier jedoch wieder ihr Bestes, den Hörern abwechslungsreiche Unterhaltung zu ermöglichen.
Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Argon Hörbuchverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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