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Amandus Greif ist Besitzer eines Trödelladens ... oder doch nicht? Unverhofft tauchen merkwürdige Gestalten in seinem Laden auf, die er nicht kennt, die ihm von mysteriösen Dingen berichten, von denen er noch nie gehört hat ... oder doch?
Nach und nach stellt sich heraus, dass Amandus wohl an sich Magier ist und durch einen Zauber aus seinem eigentlichen Leben verbannt wurde. Hinter all dem scheint ein alter Rivale zu stecken, der die Gunst des Regenten erlangen und Amandus in Verruf bringen will. Doch so leicht gibt ein Amandus Greif nicht auf...

Witziger als Witzko und komischer als Koch – ein fantasievoller Spaß für Jung und Alt von Frank Bardelle Mit Amandus Greif betritt ein neuer Reihenheld die Fantasybühne – skurril, aberwitzig und liebenswert.

 

  Autor: Frank Bardelle
Verlag: Otherworld
Erschienen: 11/2008
ISBN: 978-3-902607-13-3
Seitenzahl: 245 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Amandus Greif muss eines Nachts in seinem Trödelladen erkennen, dass dies gar nicht sein Leben ist. Eigentlich ist er Magier dritten Grades, Astronom und lebt in seinem Wohnturm in Grünthal, wo er die beiden Prinzen unterrichtet. Doch als er aus der mehr als schlechten Simulation fliehen kann, in die er aus seinem alten Leben verbannt worden ist, und in Grünthal ankommt, wird er prompt wegen Hochverrats gefangen genommen und eingesperrt. Er soll die Prinzen entführt haben!
Auch aus dem Gefängnis kann Greif fliehen und gemeinsam mit seinen Freunden Rava und Grauling macht er sich auf die Suche nach den Prinzen. Dabei erlebt er alle möglichen Abenteuer und Gefahren und kommt einer weitreichenden Intrige auf die Spur…


Stil und Sprache
Wortgewandt, bildhaft und humorvoll vermittelt Bardelle dem Leser die Geschichte rund um Amandus Greif und die Suche nach den entführten Prinzen. Dabei hat er sich für einen auktorialen Erzähler entschieden. Meist wird zwar mehr wie bei einem personalen Erzähler lediglich aus der Sicht einer Figur – größtenteils aus der Sicht Amandus Greifs – das Geschehen wiedergegeben, teilweise erfährt der Leser jedoch auch etwas über die Gedanken und Ansichten der anderen Figuren. Perspektivwechsel kommen nur sehr selten vor und werden durch eine Leerzeile gekennzeichnet, sodass es nicht schwer fällt, diesen zu folgen.

Stellenweise trieft der Text förmlich vor Zynismus und schwarzem Humor und erinnert darin entfernt an Terry Pratchett und seine Scheibenwelt-Romane (der etwas unfähig wirkende Zauberer Greif und seine anhängliche Holztruhe tun ihr übriges dazu). Allerdings erreicht Bardelle nicht seine Klasse. Auch sind die Beschreibungen meist zwar ausreichend, um das Beschriebene mit Hilfe eines Schusses Fantasie auch „sehen“ zu können, doch teilweise war der Autor etwas sehr sparsam, sodass sich der „innere Film“ nicht so recht einstellen will.

Schade ist, dass die an sich schön gestaltete Handlung nicht immer logisch und nachvollziehbar ist. So erzählt Greif einem wildfremden von den Gründen für seine Reise, obwohl er doch von seinen Feinden gejagt wird und daher kaum jemanden sein Vertrauen schenken dürfte. Zudem wollte dieser Fremde – Raisul – ihm noch kurz zuvor seine wertvolle Truhe stehlen…

Das ganze Buch steuert auf die Befreiung der Prinzen hin, doch der Showdown, der Höhepunkt, enttäuscht. Das Ende des Buches allerdings wartet mit einer Überraschung auf und lässt den Leser im Ungewissen, was nun Realität, was Traum ist. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht sagen, da ich sonst zuviel verrate.


Figuren
Amandus Greif ist ein Magier dritten Grades, der sehr chaotisch ist, auch wenn er dies eher als „andere Ordnungskonzeption“ bezeichnet. Er wirkt bisweilen etwas dämlich, scheint auch kein besonders guter Zauberer zu sein, ist aber gerade dadurch sehr liebenswürdig. Außerdem kann er sehr viel und geht über sein Können hinaus, wenn es die Situation erfordert.
Sein Begleiter Grauling ist ein Alchemist, der magische Tränke herstellt. Er selbst ist allerdings allergisch dagegen und fällt in einen oft tagelang andauernden katatonischen Zustand, wenn er etwas davon trinkt.

Obwohl man einiges über die einzelnen Figuren erfährt, bleiben sie doch ein Stück weit seltsam blass. Ihre Motivationen sind nicht ausreichend herausgearbeitet, ihr Handeln nicht immer nachvollziehbar. Was sind die Wünsche, Ängste und Hoffnungen jeder Einzelnen? Hier hätte der Autor den Figuren durchaus einige Zeilen mehr widmen können.


Aufmachung des Buches
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt und hat mich sogleich neugierig auf das Buch gemacht. Die knalligen Farben und die etwas skurril dargestellten Figuren, die sehr wahrscheinlich Greif, Grauling und Rava darstellen geben das, was den Leser erwartet, gut wieder. Schade ist allerdings, dass das Buch auf grauem Papier gedruckt worden ist, was einen minderwertigen Eindruck macht. An der Verarbeitung des Buches ist jedoch nichts auszusetzen.


Fazit
Bardelle hatte eine schöne Idee, nur an der Umsetzung hapert es ein wenig. Einige Seiten mehr hätten dem Buch sicherlich gut getan, um die fremde Welt und ihre Bewohner dem Leser näher zu bringen und alles richtig lebendig werden zu lassen. Dennoch ist es ein schön zu lesender Roman.


3 Sterne


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