Der grausame Doppelmord an ihrem Mann und ihrer Tochter hat das Leben der ehemals besten und erfolgreichsten FBI-Agentin Smoky Barrett scheinbar völlig zerstört.
Alles ändert sich an dem Tag, als eine von Smokys besten Freundinnen ermordet wird und der Täter einen Brief für sie hinterlässt. Jetzt ist Smokys Jagdinstinkt geweckt. Doch die Spuren, die ein eiskalter Serienmörder hinterlässt, sind so blutig, dass ihr ganzes Können gefragt ist. Denn die Zeit arbeitet gegen sie, und mit jedem neuen Verbrechen gelangt Smoky zu einer erschreckenden Erkenntnis: Der Mörder möchte sich einen Traum erfüllen – einen Traum, der für viele zum Albraum werden könnte ...

Autor: Cody McFadyen Verlag: Lübbe Erschienen: 2006 ISBN: 978-3-7857-2258-3 Seitenzahl: 476 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Smoky Barrett ist eine der Besten beim FBI. Nach einem Abschluss in Kriminologie schließt sie in Quantico als Beste ab. Als Neuling beim FBI kann sie einem spektakulären Fall die entscheidende Wendung geben und landet so auf der Überholspur. Einige Jahre später leitet sie in Los Angeles die Abteilung, die sich mit Kindesentführung und Serienmorden befasst.
Dann geschieht das Unfassbare, von jetzt auf gleich scheint ihr Leben völlig zerstört. Ihr Mann und ihre Tochter werden grausam ermordet. Dieser Doppelmord hat die ehemals beste und erfolgreichste Agentin derart geprägt, dass an eine Fortsetzung ihrer Kariere nicht zu denken ist, zumal Smoky dem Mörder nur knapp entkam. Bevor sie ihn erschießen konnte, hat er sie mit Messerstichen und brennenden Zigarren grausam gefoltert. Sie ist auf ewig im Gesicht und an ihrem Körper gezeichnet. Der Mörder hat nicht nur ihre Familie sondern auch ihr Aussehen brutal zerstört.
Alles ändert sich an dem Tag, als Smokys Freundin Annie King ermordet wird und der Täter eine persönliche Nachricht für Smoky hinterlässt. Obwohl sie noch keine Freigabe ihres Psychiaters hat, dass sie wieder diensttauglich ist, überredet sie ihren Vorgesetzten, mit nach San Fransisco fliegen zu dürfen, um sich den Tatort ansehen zu können. Die tote Annie hat Smoky testamentarisch zum Vormund ihrer Tochter Bonnie bestimmt. Noch ein Grund, nach San Fransisco zu fliegen.
Der Täter hält sich für einen direkten Nachfahren von Jack the Ripper. Er will, wie sein Vorfahre, die Welt von den Huren befreien und kündigt an, dass Annie die Erste war und nicht die Letzte sein wird.
Er will Smoky Barrett als seinen persönlichen Inspector Abberline haben. Sie soll ihn jagen und sehen, ob sie besser ist, als der echte Inspector Abberline, der Jack the Ripper nie fangen konnte.
Um sicher zu stellen, dass nicht nur Smoky sondern ihr ganzes Team sich mit vollem Einsatz an der Jagd auf Jack Junior, so nennt er sich, beteiligt, sorgt er dafür, dass jedes Teammitglied etwas Wichtiges verliert, so wie Smoky ihre Freundin verloren hat.
Und es funktioniert. Das Team hat nur noch einen Gedanken, Jack Junior zu fassen, zumal die nächste Leiche nicht lange auf sich warten lässt.

Stil und Sprache
Das Buch beginnt mitten im Handlungsstrang. Der Doppelmord an Smokys Familie ist 6 Monate her, der Leser wird in verschiedenen Rückblenden über die damaligen Ereignisse informiert. Es dauert einige Zeit, bis er sich so einigermaßen ein Bild machen kann, was damals passiert ist. Diese Rückblenden sind nötig und nützlich, um den Fortgang der Geschichte zu verstehen.
In weiteren Rückblenden wird erzählt, wie Smoky z.B. ihre Freundin Annie oder einzelne Mitglieder ihres Teams kennen gelernt hat. Diese Rückblenden sind sehr ausführlich und behindern dadurch ein wenig den Fortgang der Geschichte.
Das Buch ist in der Ich-Form, aus Sicht von Smoky Barrett geschrieben. Die Passagen, in denen sich Jack Junior direkt an Smoky wendet - in Form von Briefen oder e-Mails - sind kursiv gedruckt und heben sich dadurch direkt aus dem einheitlichen Textbild hervor.
Der Autor geht in seinen Schilderungen sehr ins Detail. Das mag für den etwas zart besaiteten Leser an manchen Stellen etwas heftig sein. Diese Art der Ausführlichkeit ist Geschmackssache, mich persönlich hat es nicht gestört.
Insgesamt lässt sich das Buch flüssig lesen und ist so spannend geschrieben, dass ich es nur schwer aus der Hand legen konnte.

Figuren
Smoky Barret, die Hauptfigur, wird sehr detailliert in ihrem Kummer und Schmerz gezeigt. Der Leser kann nachvollziehen, dass sie an Selbstmord denkt. Er wird aber dann auch Zeuge, wie sich die psychische Lage von Smoky langsam ändert und ihr Jagdinstinkt wieder erwacht. Natürlich gibt es Rückschläge, aber die halten sie nicht auf.
Smoky hat eine besondere Gabe, sie nennt es „Auf den dunklen Zug aufsteigen“. Durch diese Gabe ist sie einst so erfolgreich in ihrem Beruf gewesen. Um den Mörder zu fassen, muss sie diese Gabe langsam wieder zulassen.

Die anderen Mitglieder im Team haben auch genug Raum, um ihre eigene Persönlichkeit zu entfalten. Sie gehören wirklich zum Team und sind nicht nur Randfiguren. Jeder hat einen mehr oder weniger starken Schicksalsschlag hinzunehmen, auf den der gejagte Mörder gekonnt seinen Daumen legt.

Aufmachung des Buches
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt, diese dann jeweils noch mal in Kapitel.
Das Cover ist überwiegend schwarz, der untere Teil geht ins Rote über. Senkrecht verläuft eine Linie, die Blutlinie eben, und trifft unten auf eine Art Spiegelsegment, indem sich einzelne Buchstaben des Titels spiegeln. Auf den ersten Blick macht das Cover auf mich schon einen „blutigen“ Eindruck, also genau passend zum Inhalt.
Anzumerken wäre noch, dass das Buch ein Lesebändchen hat. Da ich meine Lesezeichen gerne mal verlege, bin ich für dieses kleine Bändchen immer sehr dankbar.

Fazit
Wer blutige Thriller mag, wird dieses Buch lieben. Es ist der gelungene Auftakt zu einer Serie über Smoky Barrett und ihr Team und ich freue mich schon auf die beiden bis jetzt erschienen Fortsetzungen.
Die detaillierten Beschreibungen der Ermordeten und ihrer zuvor erlittenen Folterqualen treffen sicher nicht jedermanns Geschmack. Für mich darf ein Thriller haarsträubend und bluttriefend sein. Wer das nicht mag, sollte das Buch besser im Regal liegen lassen.

Hinweise
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