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Bevor der Tod in seinen wohlverdienten Urlaub aufbricht, stellt er den jungen Lehrling Mort als Vertreter ein. Mort hat alle Hände voll zu tun: Überall auf der Scheibenwelt ist seine Sense gefragt, und es gehört zum guten Ton, dass Könige vor deren Ableben persönlich besucht werden. Doch dann trifft Mort auf eine junge Prinzessin, die Opfer eines Attentats werden soll. Mort rettet sie und bringt damit nicht nur Tods Plan, sondern das gesamte Gefüge der Scheibenwelt durcheinander …

 

  Autor: Terry Pratchett
Verlag: Piper
Erschienen: 08/2004
ISBN: 978-3-492-28504-9
Seitenzahl: 329 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Was macht TOD, wenn er einfach mal ein wenig Abstand von seiner PFLICHT braucht? Er sucht sich einen Lehrling. So kommt es, dass Mortimer – genannt Mort – eine Ausbildung bei TOD beginnt und nach und nach lernt, wie er die PFLICHT auszuüben hat. Als TOD der Meinung ist, Mort könne dies nun alleine wahrnehmen, schickt er ihn mit seinem Pferd Binky los. Soweit klappt auch alles ganz gut, bis er Prinzessin Kelis Seele ins Jenseits schicken soll, nachdem sie bei einem Attentat ums Leben kommen sollte. Mort verhindert diesen Anschlag kurzerhand und bringt so die ganze Realität durcheinander. Was er damit tatsächlich ausgelöst hat, erschließt sich ihm erst nach und nach, während die Realität versucht, ihre Wunde selbst zu heilen und Keli doch noch ihrer Bestimmung eines frühzeitigen Todes zuzuführen. Mort hingegen versucht, genau dies zu verhindern, was ihn ganz schön ins Schwitzen bringt… Zudem ist TOD alles andere als begeistert, als er von der Sache erfährt und macht Mort ebenfalls die Hölle heiß…


Stil und Sprache
Dieses Buch hat einen etwas anderen Stil, als die bisherigen Scheibenwelt-Romane. Diese quollen vor übertriebenem Humor und blumigen Beschreibungen regelrecht über, während sich „Gevatter Tod“ eher durch seinen staubtrockenen, ja durchaus schwarzen Humor auszeichnet. Zudem greift Pratchett des Öfteren auf Fußnoten zurück, auf die innerhalb des Textes in Form von Sternchen hingewiesen wird. Teilweise sind diese Einschübe ganz interessant, teilweise aber auch störend. Pratchett hätte die Informationen besser in dem Text als solches untergebracht und so den Fluss der Geschichte nicht unterbrochen.

Pratchett überzeichnet seine Beschreibungen bisweilen, was in anderen Büchern dem Leser sicher die Nackenhaare zu Berge stehen lassen würde, doch sich so nahtlos in Pratchetts Stil fügt, ja ihn sogar ein Stück weit auszeichnet, dass es einfach passt.

Leider fällt in diesem Buch Pratchetts Neigung zur Wiederholung mittlerweile mehr als bekannter Tatsachen auf, wie zum Beispiel, dass das Licht der Scheibenwelt träge ist. Dies wirkt teilweise nervig, denn Pratchett könnte es seinen Lesern ruhig zutrauen, sich dies merken zu können.


Figuren
Pratchett versteht es wunderbar, seinen Figuren eigene Stimmen zu verleihen, die sie unverwechselbar machen. So ist Mortimer, der sich selbst Mort nennt, von allen anderen aber meist nur „Junge“ genannt wird, eine interessante Figur. Wird er anfangs noch als ein Mensch mit eindeutig zu vielen Knien und Ellbogen beschrieben, entwickelt er sich im Laufe der Geschichte enorm, aber nachvollziehbar, weiter. Er wird erwachsener, verliert einige seiner überschüssigen Knie, lernt, Verantwortung zu übernehmen und doch lässt er sich bisweilen zu sehr von seinen Gefühlen beeinflussen – was letztendlich eine nicht unerhebliche Katastrophe mit sich bringt. Er ist halt nicht perfekt und genau das macht ihn authentisch und liebenswert.

Auch die anderen auftretenden Figuren haben ihre Eigenarten, wie die hochnäsige Prinzessin Keli, der stümperhafte Zauberer und Königliche Wiedererkenner Schneidgut, Ysabell, die pummelige Tochter TODs, die endlich etwas erleben möchte und natürlich TOD, der einfach mal Abstand von seinem Job braucht.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „Gevatter Tod“ passt perfekt zum Inhalt des Buches: skurril, schreiend bunt und einfach anders. So sieht man das Pferd Binky, das gleich fünf Personen zu tragen hat, bei denen es sich wahrscheinlich um die Hauptfiguren des Romans handelt: TOD, Mort, Ysabell, Keli und Schneidgut. Josh Kirby, der Gestalter des Covers, hat gezeigt, was in ihm steckt und das Buch einmalig werden lassen.


Fazit
Terry Pratchett nimmt den gewillten Leser wieder einmal mit auf die seltsame, doch immer wieder schöne Scheibenwelt. Diesmal sieht man das Leben aus Sicht TODs, lernt etwas über das Warum und das Wie, also wie die Scheibenwelt funktioniert. Ein Buch für kurzweilige Stunden, das Spaß macht!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Farben der Magie
Band 2: Das Licht der Phantasie
Band 3: Das Erbe des Zauberers

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