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Berlin 1932: Eine junge Frau wird bei Caputh bewusstlos aufgefunden. Sie trägt nichts bei sich - bis auf den Programmzettel zu einem Vortrag von Albert Einstein. Als sie aus dem Koma erwacht, hat sie ihr Gedächtnis verloren. Martin Kirsch, Psychiater an der Charité, ist fasziniert von diesem ungewöhnlichen Fall. Bei seinen Nachforschungen zur Identität der Frau stößt er auf einen Brief, der an Mileva Einstein-Maric, die erste Frau Einsteins, adressiert ist. Weiß sie, wer die geheimnisvolle Fremde ist? Während Kirsch nach Zürich reist, um Mileva zu treffen, ergreifen in Deutschland die Nazis die Macht.

Ein herausragender Thriller, der brillant historische Fakten und Fiktion miteinander verbindet.

 

Das_Einsteinmaedchen_HB 

Autor: Philip Sington
Sprecher: Torben Kessler, Anna Carlsson
Verlag: Der Audio Verlag
Erschienen: 24.07.2010
ISBN: 978-3898139489
Spieldauer: 458 Minuten, 6 CDs


Die Grundidee der Handlung
Der obigen Inhaltsangabe gibt es soweit nichts mehr hinzuzufügen, gibt diese doch bereits einen umfassenden Überblick über das Geschehen. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass der genannte Zweite Weltkrieg lediglich eine stark untergeordnete Rolle spielt und kaum in den Vordergrund rückt. Zwar blitzt hier und da ein wenig des Kriegsgeschehens durch, wie beispielsweise die Bücherverbrennung oder die Errichtung eines Kriegerdenkmals, ansonsten bleibt der Hörer von den Ereignissen dieser Zeit jedoch weitestgehend verschont, was mir persönlich sehr gut gefällt. 

„Während die alte Welt in den Krieg zog, arbeitete Albert Einstein an einer Neuen […].“ Und so erwartet den geneigten Hörer ein wunderbarer historischer Krimi, gespickt mit hervorragend eingebundenem Allgemeinwissen – vor allem in Bezug auf Physik und das Wirken Einsteins – und einer zarten Liebesgeschichte.


Darstellung des Hörbuchs
Torben Kessler, der den Großteil dieses Hörbuchs vertont hat, hat eine sehr angenehme, einfühlsame Stimme. Er versetzt sich in die einzelnen Figuren hinein und schafft es so, diese authentisch darzustellen. Dabei spricht die eine Figur eher sanft, die andere härter, tiefer, sodass innerhalb eines Dialogs direkt ersichtlich ist, wer gerade das Wort hat. Da die Stimmvariation jedoch alles in allem eher dezent ist, lässt sich nicht unbedingt feststellen, wer gerade spricht, wenn man nach einer gar nicht allzu langen Pause weiterhört. Spricht gerade Dr. Kirsch? Oder einer seiner Kollegen? Wirklich schade, hier hätte es dann doch ein wenig mehr sein dürfen. Ansonsten kann ich an der Sprecherleistung jedoch nichts aussetzen. Trotz seiner ruhigen Stimmlage schafft Torben Kessler es, die Spannung der Geschichte auf den Hörer zu übertragen und unterstreicht mit seiner zurückhaltenden Lesung die vorherrschende Atmosphäre.

Die Szenen, die aus Sicht von Maria, dem Einsteinmädchen, erzählt werden, hat Anna Carlsson vertont. Auch sie überzeugt mit einer ruhigen, sanften Stimme, wobei besonders interessant ist, dass diese Rückblenden – wenn auch auf ihre ganz eigene Art und Weise emotional – distanziert wirken. Die Wechsel des Handlungsstrangs – und damit des Sprechers – sind dramaturgisch geschickt gesetzt, sorgen die so entstehenden Cliffhanger doch für ein hohes Maß an Spannung.


Aufmachung des Hörbuchs
Das Cover des Hörbuchs ist mit dem der Buchausgabe identisch und zeigt den Ausschnitt des Gesichts einer hübschen jungen Frau, das in Grautönen gehalten ist. Lediglich das grüne Auge und die roséfarbenen Lippen stechen sanft heraus, der transparent-grün gehaltene Balken mit den Angaben zu Titel und Autor passt farblich gut dazu. Die unaufdringliche, dezente Aufmachung passt gut zu der atmosphärischen Geschichte. Die Verpackung selbst ist, für den DAV typisch, eher unhandlich - vor allem, wenn man das Hörbuch beim Autofahren hört -, die Datenträger sind schlicht bedruckt.


Fazit
Den Hörer erwartet eine raffinierte Geschichte, die nicht nur spannend, sondern auch hochinteressant ist. Torben Kessler und Anna Carlsson haben die Worte Philip Singtons größtenteils überzeugend zum Leben erweckt, auch wenn es manchmal ein wenig mehr hätte sein dürfen, um die einzelnen Figuren besser unterscheiden zu können. Alles in allem darf man sich jedoch auf gute 7,5 Stunden Hörvergnügen freuen.


4 Sterne


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