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Ein Junge stellt sich den Mächten des Bösen

Sechzehn Jahre sind vergangen, seit die freien Reiche vom Heer des Hexenmeisters Calvas überrannt wurden – und bis heute gilt Ritter Anreon von Agialon als Fluchbringer, weil er dem Bösen ungewollt zum Sieg verhalf. Doch sein Sohn Tarean, der in der Nacht der großen Schlacht geboren wurde, wünscht sich nichts sehnlicher, als den Namen des verstorbenen Vaters reinzuwaschen. Mit dem magischen Schwert Esdurial, dem Irrlicht Moosbeere, der Albin Auril und dem Werbären Bromm bricht er auf, um das Land von der Herrschaft des grausamen Usurpators zu befreien ...

 

 

Autor: Bernd Perplies
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-802-58180-9
Seitenzahl: 347 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Tarean hat es nicht leicht in seinem Dorf, ist er doch der Sohn des Fluchbringers. Vor sechzehn Jahren wurde sein Vater Anreon getäuscht und verhalf so dem Hexenmeister Calvas zum Sieg, während er selbst sein Leben ließ. Eines Tages trifft Tarean den Entschluss, dass er den Namen seines Vaters rein waschen möchte und begreift, dass dies nur möglich ist, wenn er dem Hexenmeister gegenübertritt und ihn vernichtet. So macht er sich auf den gefährlichen Weg nach At Athanoc, um sich dieser aussichtslosen Aufgabe zu stellen. Unterwegs gilt es viele Abenteuer zu bestehen, er lernt aber auch neue Freunde kennen. Als er schließlich dem Hexenmeister gegenübersteht, muss Tarean jedoch einsehen, dass nichts so ist, wie er angenommen hat…


Stil und Sprache
Das Buch beginnt mit einem recht langen Prolog, der 23 Seiten umfasst, jedoch eine sehr wichtige Grundlage für das folgende Geschehen bildet. Ebenso schließt der Roman mit einem sechsseitigen Epilog, der das Buch abrundet.

Der Autor bedient sich eines personalen Erzählers, der meist aus Tareans Sicht das Geschehen wiedergibt. Erst zum Ende der Geschichte, als die Gefährten getrennt werden, bildet sich ein weiterer Handlungsstrang – diesmal aus Sicht der Albin Auril. Diese beiden Stränge verweben sich immer mehr, bis sie schließlich wieder zusammenlaufen.

Die Gedanken der Figuren sind kursiv gedruckt, um sie besser hervorzuheben. Dies wäre zwar nicht nötig gewesen, da auch so ersichtlich ist, dass es sich um die Gedanken der jeweiligen Figur handelt, wirkt aber auch nicht störend.

An dem Buch hat mich besonders die Sprache fasziniert. Der Autor bedient sich einer sehr kräftigen, ausdrucksstarken und bildgewaltigen Sprache, die das Geschriebene zum Leben erweckt, jedem Satz Atem einflößt, jedes Wort einem Herzschlag gleich. Dabei spielen die sorgfältig gewählten Vergleiche und Metaphern eine große Rolle, betonen sie das Geschriebene doch auf einzigartige Weise.
Perplies beschreibt die Landschaften, die Gebäude und die Begebenheiten so, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann, ja sogar glaubt, dass es all dies tatsächlich gibt. Die Geschichte bekommt durch die liebevollen Details ein Fundament, das jedem Fantasy-Roman zu Grunde liegen sollte, um dem Leser das Eintauchen in die Fremde zu erleichtern. Dabei achtet der Autor darauf, die Beschreibungen nicht ausufern zu lassen, um den Leser nicht durch Unterbrechungen der Handlung aus der Geschichte zu reißen.

Kampfszenen sind spannend und rasant geschrieben, man hat regelrecht das Gefühl, sich gemeinsam mit den Figuren im Kampf zu befinden und das Schwert mit ihnen zu schwingen. Dabei versteht Perplies es, selbst in ernsten Situationen humorvoll zu sein, ohne der Lage ihren Ernst zu nehmen oder gar ins Alberne oder Lächerliche abzudriften.


Figuren
Tarean, die Hauptfigur der Geschichte, ist ein sechzehnjähriger Junge, dessen Mutter starb, als er gerade ein Jahr alt war, sein Vater Anreon starb fast zeitgleich mit seiner Geburt in dem großen Kampf gegen den Hexenmeister Calvas. Tarean wird schnell zornig und wird in seinen Handlungen von diesem Zorn beeinträchtigt. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt er sich weiter und wird reifer. Er ist ein guter Schwertkämpfer, hasst es jedoch zu töten.

Zu den altbekannten Fantasy-Wesen wie Drachen und elfenähnlichen Völkern (in diesem Fall heißen sie Aleben), gesellen sich noch weitere Wesen, wie die Grawls (Wolflinge oder auch Wolfmenschen genannt), die vielleicht mit Orks vergleichbar sind. Besonders hervorgestochen sind jedoch die Taijirin, die Vogelmenschen, stellen diese doch eine völlig neue Rasse in einem Fantasy-Roman dar. Diese Wesen leben hoch oben in den Wolkenbergen, reiten bisweilen auf Greifen und wollen mit den Problemen der „Flachländer“ nichts zu tun haben, um den Zorn des Hexenmeisters nicht auf sich zu lenken. Es bedarf schon einiger starker Worte, um dieses Volk aufzurütteln. Und dann sind da noch die wortkargen Steinmenschen, die unter der Erde leben und das kleine Irrlicht Moosbeere, das das Herz eines jeden Lesers erobert, kaum dass es den Mund aufgemacht hat. Sie ist niedlich, unheimlich humorvoll und weiß zu überraschen. Ihre ganze Art ist einfach liebenswert.

Alles in allem lässt sich sagen, dass der Autor all seinen Figuren Leben eingeflößt hat. Sie wirken echt, dreidimensional und es macht Spaß, sie durch die Geschichte zu begleiten und sie immer näher kennen zu lernen.


Aufmachung des Buches
„Tarean – Sohn des Fluchbringers“ ist lediglich als Taschenbuchausgabe erhältlich. Es ist ein Jammer, dass dieses wunderbare Buch (bisher) nicht als gebundene Ausgabe aufgelegt wurde!
Dennoch wurde das Buch liebevoll gestaltet. So macht das Titelbild sofort auf den Inhalt neugierig und deutet auch gleich an, was den Leser in dem Buch erwartet. Gut gelungen ist die goldene Einrahmung, die einmal rund um das Cover läuft, ebenso ist der Titel „Tarean“ in demselben Farbton gehalten – beides glänzend hervorgehoben. Das „T“ von Tarean ist zugleich in Form eines Schwertes gehalten, sicherlich eine Andeutung auf das in dem Buch wichtige Schert „Esdurial“.

Ein wunderbares Detail ist die Karte, die sich sowohl am Anfang und am Ende des Buches befindet und sogar ausklappbar ist! Dadurch lässt sich der Weg der Gefährten gut nachvollziehen. Vermisst habe ich allerdings ein Personenverzeichnis, was nicht unbedingt notwendig, aber ein schönes i-Tüpfelchen gewesen wäre.


Fazit
„Tarean- Sohn des Fluchbringers“ ist ein wunderbarer Auftakt einer Fantasy-Saga, die ich uneingeschränkt jedem Fan von Fantasy-Literatur ans Herz legen möchte. Begleiten Sie Taren und seine Gefährten auf ihren Abenteuern, Sie werden es sicher nicht bereuen. Bernd Perplies hat eine eigenständige Welt geschaffen, sie mit liebenswerten Figuren bevölkert und nun dürfen wir gespannt sein, wie es weitergeht.


5 Sterne


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