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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Sonea hat viel gelernt, seit sie von der Magiergilde aufgenommen wurde; endlich wird sie als gleichrangig akzeptiert. Doch der Frieden ist trügerisch. Denn Akkarin, der Hohe Lord der Gilde und Soneas Mentor, verbirgt ein fürchterliches Geheimnis: Er praktiziert die verbotene schwarze Magie. Nach wie vor weiß Sonea nicht, was sie von Akkarin zu halten hat.
Als mehrere rituelle Morde in der Stadt Imardin geschehen, die auf die Anwendung von schwarzer Magie schließen lassen, zieht Akkarin Sonea ins Vertrauen: Die Ichani, eine kleine Gruppe überaus mächtiger Magier aus dem benachbarten Sachaka planen, Kyralia zu erobern und seine Bewohner zu versklaven. Sonea bietet Akkarin ihre Hilfe an – und wird von dem Hohen Lord in die schwarze Magie eingeführt.
Doch dann entdeckt die Gilde Akkarins gefährliche Praktiken: Plötzlich finden sich der Hohe Lord und seine Novizin auf der Anklagebank wieder und Sonea steht vor einer schicksalhaften Entscheidung …

 

  Autor: Trudi Canavan
Verlag: Blanvalet
Erschienen: September 2007
ISBN: 3442243963
Seitenzahl: 702 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der dritte Teil beginnt da, wo der zweite Teil aufgehört hat. Die Morde in Imardin lassen nicht nach und die Tatsache, dass der Mörder sich der schwarzen Magie annimmt, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch ist es der Hohe Lord, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt, oder steckt jemand anderes hinter dieser Tragödie? Gerüchten zufolge wollen die Magier aus Sachaka die Macht über Kyralia ansich reißen. Oder hat der Hohe Lord dieses Gerücht in die Welt gesetzt, um von seinen dunklen Machenschaften abzulenken?
Sonea hat sich allmählich an ihren neuen Mentor, den Hohen Lord Akkarin, gewöhnt. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung als Meisterin, aber ihre Gefühle drehen sich im Kreis. Das sonst so sichere und ruhige Leben in Kyralia ist bedroht und Sonea muss die wichtigste Entscheidung ihres Lebens fällen. Entscheidet sie sich für ihr Land, für ihre Überzeugung und ihre Freunde oder kommt doch alles anders?


Stil und Sprache
Die Handlung wird weiterhin in der dritten Person von den Hauptfiguren erzählt und die Gefühle und Kommentare, die den typischen Stil Canavans ausmachen, werden aufrecht erhalten. Canavans Sprache ist anspruchsvoller, die Dialoge und Beschreibungen sind erwachsener geworden und mit den Figuren gewachsen.
„Die Meisterin“ steht im Kontrast zu den ersten beiden Teilen. Die Beschreibungen von Trudi Canavan werden durch die Machtkämpfe blutiger, düsterer und kriegerischer. Die Ausgeglichenheit, die man noch im zweiten Teil gewohnt war, gibt es jetzt so gut wie nicht mehr. Die Handlung wird durch überraschende Wendungen weiter vorangetrieben, sodass der Spannungsbogen nicht abfällt. Es türmen sich immer mehr Geschehnisse auf, der Leser rfolgt Sonea durch die Unterwelt Kyralias und durch das Ödland von Sachaka, die neue Gefahren und Entscheidungen bereithalten. Die Beschreibung der Landschaft, die schon bei der Reise von Dannyl aufgefallen ist, wird noch intensiver, wenn sie die neuen Gegenden durchstreifen. Und auch die vielseitige Sprache, die Trudi Canavan in den letzten Teilen an den Tag gelegt hat, verändert sich nicht. Trotz der Dunkelheit in den vielen Kämpfen, werden die Romantik und Freude nicht vernachlässigt, die für den Leser einige Überraschungen bereit halten.


Figuren
Die Ereignisse rasen auf die Figuren einfach nur zu, sie haben wenig Zeit, um sich auf die neuen Situationen einzustellen. Dadurch müssen die Protagonisten ihren Charakter - teilweise grundlegend - verändern. So wird Sonea von einer ruhigen und schüchternen Novizin zu einer selbstbewussten und Verantwortung übernehmenden jungen Frau. Sie wird erwachsener, was sich auch in ihren Dialogen mit anderen Figuren bemerkbar macht. Doch auch die Nebenfigur Regin, der in dem zweiten Teil sehr eindimensional dargestellt wurden, durchläuft jetzt eine große Wandlung. Er schikaniert Sonea nicht länger, er entschuldigt sich für sein Verhalten und lässt Gefühle erscheinen, die man vorher nicht für möglich gehalten hat. Die faszinierendste Gestalt dieses Buches ist jedoch der unnahbar wirkende Hohe Lord Akkarin. Sonea erfährt durch das Gedankenlesen viele kleine Details über seine Person, die ihn menschlicher und zum Sympathieträger der ganzen Geschichte machen.Man möchte ihn nicht missen.

Die vielen Kampfszenen lassen den Leser mit seinen Lieblingsprotagonisten leiden, aber auch freuen, wenn sie gewonnen haben, oder traurig sein, wenn sie aus dem Kampf doch nicht lebend herausgekommen sind.

 


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches „Die Meisterin“ passt perfekt zu den beiden vorigen Teilen. Alle Cover sind farblich und von der Gestaltung Soneas sehr gut aufeinander abgestimmt. Durch die Darstellung Soneas auf dem Buch erkennt man auch sehr gut, dass sie sich von Buch zu Buch weiterentwickelt. Für mich eine wirklich gelungene Gestaltung der ganzen Trilogie. Auch „Die Meisterin“ ist in zwei Versionen verfügbar, die beide im Taschenbuch-Format erschienen sind. Die eine ist für Erwachsene vorgesehen und sehr schlicht in Weiß und Blau gehalten, die andere Version ist für Jugendliche gedacht und durch die verspieltere Gestaltung und die Farben Gelb, Weiß und Blau für die jüngere Generation ansprechender gestaltet worden. Doch beide Fantasybücher, unterscheiden sich vom Inhalt nicht.

Auch in diesem Teil fehlen die Karten von Kyralia und das Glossar der unbekannten Wörter nicht. Die Aufmachung hat sich nicht verändert.


Fazit
Trudi Canavan gelingt wieder eine spannende Geschichte und damit ein vorerst grandioser Abschluss der Geschichte rund um Sonea. Es werden ausweglos scheinende Situationen überwunden und überraschende und unerwartete Aktionen bringen die Handlung in eine andere Richtung, wie der Leser es nicht vermutet hätte. „Die Meisterin“ ist ein abwechslungsreicher, spannender und unterhaltsamer Fantasyroman, der die Vorfreude auf den 4. Teil „Sonea - Die Hüterin“ noch größer macht.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Rebellin
Band 2: Die Novizin