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Ein Mörderpaar hat es auf die High Society Washingtons abgesehen. Die beiden treiben ein grausames Spiel mit Leben und Tod: Am Ort ihrer Verbrechen hinterlassen sie gereimte Botschaften, in denen weitere Morde angekündigt werden. Alex Cross muss sich der Jagd nach den unheimlichen Mördern widmen, während ganz in der Nähe der Schule, die sein Sohn besucht, mehrere Kinder erschlagen aufgefunden werden ...

 

  Autor: James Patterson
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 02/2003
ISBN: 978-3-404-14851-6
Seitenzahl: 447 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Auf dem Schulhof der Schule, die auch Alex‘ Sohn Damon besucht, wird die Leiche eines sechsjährigen schwarzen Mädchens gefunden. Eine Gesichtshälfte wurde brutal zertrümmert, als sie zu Tode geschlagen wurde. Alex Cross will den Mörder, der aufgrund des Namens der Schule Truth-Schulmörder genannt wird - unbedingt fassen, kann er es doch nicht begreifen, wie ein Mensch zu solch einer Tat fähig ist. Doch damit nicht genug, ein Killerpärchen – Jack und Jill - hat einen Prominenten getötet und droht weitere Morde an.
Alex konzentriert sich auf den Truth-Schulmörder, doch schon kurz darauf wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, der ebenfalls auf diese Schule gegangen ist. Es gibt keine Hinweise auf einen Verdächtigen, die Motive sind ebenfalls völlig unklar. Doch statt dass Alex sich weiter auf diese Mordserie konzentrieren kann, wird er von dem Fall abgezogen und soll sich nun um das Killerpärchen kümmern – immerhin töten diese prominente Menschen, wie nun auch eine Fernsehmoderatorin. Ein Muster lassen Jack und Jill nicht erkennen, ebenso ist auch hier kein Motiv klar erkennbar.
Neben dieser Ermittlung lässt Alex den Truth-Schulmörder nicht außer Acht und ermittelt gemeinsam mit seinem besten Freund und Kollegen John Sampson weiter an dem Fall. Doch hinter beiden Mordserien steckt weit mehr, als Alex zunächst ahnt…


Stil und Sprache
Der Prolog zeigt das Mörderpärchen Jack und Jill, wie sie den Senator Daniel Fitzpatrick aufs brutalste ermorden und den Kindermörder, wie er das sechsjährige schwarze Mädchen erschlägt. Mit diesem Einstieg kann sich Patterson der Neugier seiner Leser sicher sein.
Auffallend ist, dass die Kapitel aus der Sicht Jack und Jills bzw. des Truth-Schulmörders in der Er-Form geschrieben sind, diejenigen aus Alex‘ Sicht jedoch in Ich-Form. Die Distanz zu den Gräueltaten ist sicherlich angebracht, denn nicht jeder möchte einem Mörder so nahe sein, wie es mit der Ich-Form der Fall wäre. Dafür kann man sich als Leser gut in Alex Cross hineinversetzen, seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen.

Die Kapitel sind – ganz im Stil eines James Patterson – gewohnt kurz (durchschnittlich 3,5 Seiten). Neben dem eh rasanten Schreibstil, trägt diese Tatsache sicher zum Tempo des Romans bei. So hat man das Gefühl, selbst hinter dem Verdächtigen her zu rennen, ihn durch die schmalen Straßen und durch Treppenhäuser zu verfolgen.
Zudem versteht der Autor es, den Leser bei der Stange zu halten, indem er die Kapitel an passenden Stellen bzw. mit dem passenden Satz beendet, sodass man gar nicht anders kann, als weiter zu lesen. Der Spannungsbogen wird das ganze Buch über aufrecht erhalten, ohne einzuknicken. Zum Ende des Buches zieht Patterson diesen sogar noch an, lässt den Leser den Atem anhalten und dunkle Ahnungen – Alex‘ Zukunft betreffend – aufkommen.

Die Gedanken der Figuren sind kursiv gedruckt, was nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, aber auch nicht stört. Die recht regelmäßig verwendeten Kraftausdrücke sind durchaus angebracht, wirken nicht übertrieben und passen zu den Figuren und der jeweiligen Szene.

Die Sexszene in dem Buch ist feinfühlig und sinnlich geschrieben, ohne dabei ins pornografische abzurutschen oder zu detailliert zu sein. Patterson wirft dem Leser Häppchen zu und überlässt den Rest der Fantasie. Ein Kunstgriff, den er gekonnt umgesetzt hat.


Figuren
Der Protagonist Alex Cross ist ein guter Polizist und liebender Vater zweier Kinder. Er ist sicherlich nicht perfekt und hat manchmal seine Gefühle nicht im Griff. So legt er sich mit seinem Vorgesetzten an und presst diesen sogar gegen die Wand oder fährt spät abends zur Direktorin der Truth-Schule, da er sich zu ihr hingezogen fühlt – obwohl er weiß, dass sie verheiratet ist. Durch diese menschlichen Schwächen wirkt er real und nicht wie ein makelloser Held. Als Leser kann man sich mit ihm identifizieren, nimmt an seinem Leben teil und will ihm zurufen: „Alex, lass das, du Idiot!“
Sein bester Freund und Kollege ist John Sampson, der gut zwei Meter große Mount John, der immer für Alex und dessen Familie da ist.

So wenig, wie Alex perfekt ist, ist der Mörder Jack durch und durch schlecht. Er kann Schuld, Bedauern, Zweifel und Mitleid empfinden, ja, er kann richtiggehend sympathisch sein und doch ein skrupelloser, eiskalter Killer.

Das Patterson auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet ist hervorragend und macht die Figuren glaubwürdig. Zudem überlädt er seinen Text nicht mit den Beschreibungen der Figuren, sondern bringt diese dem Leser Stück für Stück näher, sodass sich das Gesamtbild erst zum Ende des Buches hin entfaltet. Die Figuren stecken voller Überraschungen und so führt Patterson nicht nur die Ermittler in dem Roman an der Nase herum, sondern auch der Leser wird an der einen oder anderen Stelle auf die falsche Fährte gelockt und in Staunen versetzt, als sich die Auflösung langsam abzeichnet.


Aufmachung des Buches
Das Cover der Taschenbuchausgabe wird beherrscht von dem schwarzen Hintergrund und der goldenen Schrift, sowie den fünf abgebildeten Patronen in der Mitte. Der Titel „Sonne, Mord und Sterne“ macht neugierig und klingt schön, hat jedoch nichts mit dem Buch zu tun – ganz zu schweigen vom englischen Originaltitel „Jack & Jill“.

Ich finde es nicht sonderlich gelungen, dass nirgendwo ein Hinweis zu finden ist, um den wievielten Roman aus der Alex Cross-Reihe es sich handelt bzw. auf den ersten Blick nicht einmal ersichtlich ist, dass es sich um ein Buch aus eben jener Reihe handelt. Dazu möchte ich jedoch noch anmerken, dass das Buch auch ohne Vorkenntnisse der vorangegangenen Romane verständlich ist und durchaus als eigenständiges Werk angesehen werden kann.


Fazit
James Patterson versteht es wie kaum ein Zweiter, den Leser in seine Geschichte hineinzuziehen und nicht eher herauszulassen, bis das Buch zu Ende ist. Fans des Autors werden dieses Buch lieben, allen Anderen empfehle ich, endlich mit der Alex Cross-Reihe anzufangen!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Morgen Kinder wird's was geben
Band 2: Denn  zum Küssen sind sie da

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