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Sechs Jahre ist es her, seit das Mädchen Scarlet auf seinem Schulweg verschwand. Ein vermeintlicher Mörder war damals schnell gefunden, eine Leiche jedoch nie. Jetzt erhält der Münchner Hauptkommissar Polonius Fischer den Brief eines Mitschülers, der das Mädchen auf der Straße erkannt haben will. Ist Scarlett gar nicht tot - obwohl ihre Mutter für sie ein Grab auf dem Neuen Südfriedhof gekauft hat? Fischer ist nach einem brutalen Überfall auf seine Freundin nicht mehr er selbst. Er verliert sich in einer fieberhaften Suche nach einer Wahrheit, die keiner sehen wollte.

 

  Autor: Friedrich Ani
Sprecher: Jürgen Uter
Verlag: GoyaLit
Erschienen: 30.07.2009
ISBN: 978-3-8337-2465-7
Spieldauer: 4 Stunden 51 Minuten; 4 CDs (gekürzte Lesung)


Die Grundidee der Handlung
Die obige Zusammenfassung gibt schon einen guten Überblick über die Geschichte. Doch die Umsetzung ist reichlich verwirrend, was vielleicht auch an der Kürzung des Romanstoffs für die Hörbuchvorlage liegen mag. Die Wechsel der Handlungsstränge und Schauplätze kommen immer wieder sehr unverhofft, sodass es nicht selten schwer fällt, der Geschichte zu folgen. Zudem wurde der Thriller in einem sehr eigenwilligen Stil verfasst, der es gekonnt vermeidet, tiefgreifende Spannung aufkommen zu lassen. Schade, denn die Grundidee liefert den Stoff für einen wirklich spannenden und unter die Haut gehenden Thriller, der durch die weniger gelungene Umsetzung nunmehr oberflächlich wirkt.


Darstellung des Hörbuchs
Der Sprecher Jürgen Uter ist ähnlich eigenwillig wie die Geschichte. Der Anfang des Thrillers ist im Berichtstil verfasst, das ganze Geschehen wird sehr sachlich anhand der Fakten wiedergegeben. Uters Stimme ist hier monoton und gefühllos – also genau passend. Nach dieser eher trockenen Einleitung beginnt die eigentliche Geschichte. Uter spricht weiterhin ruhig und recht gefühllos, wenn er als Erzähler fungiert. Sobald es jedoch zur Darstellung der Figuren kommt, lässt er seiner Kreativität freien Lauf. So bekommt jede Figur ihre eigene Stimme, wobei die Tonart eher seltener variiert, vielmehr arbeitet Uter mit dem Einsatz von Dialekten und Sprecheigentümlichkeiten, was das Hörbuch stellenweise schon anstrengend macht. So muss man bei manch einer Figur schon sehr konzentriert zuhören, um aufgrund des starken Dialekts überhaupt noch etwas zu verstehen. Zum Glück nutzt er dieses Stilmittel bei anderen Charakteren deutlich dezenter. Alles in allem kann man die einzelnen Figuren jedoch gut voneinander unterscheiden. Uter versteht es zudem, ihnen eine hektische, aber auch eine nachdenkliche, ruhige Stimme zu verleihen, wodurch er ihre Gefühle und ihren Charakter gut transportiert. Was er jedoch weniger gut beherrscht, ist der Einsatz von wohlgesetzten Pausen. So vermisst man als Hörer doch manches Mal einen deutlichen Hinweis auf den Wechsel des Handlungsstrangs bzw. Schauplatzes. Hier wären längere Sprechpausen als Kennzeichen hilfreich gewesen, um der eh des öfteren verwirrenden Geschichte besser folgen zu können.


Aufmachung des Hörbuches
Mir liegt die Download-Variante von audible.de vor, sodass ich zu der Aufmachung des Hörbuchs nicht viel sagen kann. Das Cover ist mit dem der Buchausgabe identisch, was bei Hörbüchern meistens der Fall und meiner Meinung nach auch gut so ist, um den Wiedererkennungswert zu gewährleisten.


Fazit
Eine interessante Grundidee in einer leider stark schwächelnden Umsetzung. Der Sprecher ist generell keine schlechte Wahl, doch neigt er zu oft dazu, auf Dialekte zurückzugreifen, was das Hören schonmal anstrengend machen kann. Schade, doch überzeugen kann dieses Hörbuch nicht.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de oder audible.de

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