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Warum Schauspieler?
Die Welt der Schauspieler wird von Klischees und Vorurteilen bestimmt – Armin Rohde nimmt kein Blatt vor den Mund: Warum muss man keinen Mörder treffen, um einen darzustellen? Warum kann ein Proll in Lederjacke auch einen Schönheitschirurgen spielen? Und warum will man immer wieder an der Rampe stehen, obwohl man die Hose gestrichen voll hat? Anhand vieler Fragen, die seine Karriere begleitet haben, erzählt Armin Rohde anekdotenreich und unterhaltsam seinen Weg vom Arbeitersohn zum Filmstar – und gewährt gleichzeitig einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen des Berufs Schauspieler. Ein Leitfaden der ganz besonderen Art. 

 

  Autor: Armin Rohde
Verlag: Rowohlt Tb.
Erschienen: 2. November 2009
ISBN: 978-3499625015
Seitenzahl: 256 Seiten

 

 

Stil und Sprache
Wer ist Armin Rohde? Theaterschauspieler oder Filmstar? Bierchen aus “Kleine Haie” oder der Räuber Hotzenplotz? Er selbst legt sehr viel Wert darauf, nicht mit seinen Rollen identifiziert zu werden. Augenzwinkernd stellt er fest, dass man ja noch keinen Menschen umgebracht haben muss, um einen Mörder glaubwürdig darstellen zu können. Wer nun glaubt Rohde breite in seinem Buch Skandale und Skandälchen oder gar sein Innerstes vor dem staunenden Publikum, äh Leser, aus der irrt sich gewaltig. Er lässt sehr wenig Einblicke in seine Seele zu, am ehesten noch findet man den Menschen Armin Rohde zwischen den Zeilen. Während er zu Beginn ein paar Anekdoten aus seiner Kinder- und Jugendzeit zum Besten gibt, wird er, je mehr er sich plaudernd der Gegenwart nähert, immer zugeknöpfter. Ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen, es muss ja nicht gleich in Selbstentblößung ausarten. Andererseits lautet der Untertitel zum Buch “Die Wahrheit über Schauspieler” und nicht “Die Wahrheit über Armin Rohde”. Im Vordergrund steht deshalb sein Bedürfnis über seinen geliebten Beruf zu sprechen, der ihn nach wie vor fasziniert. Er tut dies, indem er folgendem Schema folgt: Zunächst erzählt er eine kleine Anekdote und teilt dem Leser dann seine Ansichten über den Beruf des Schauspielers mit. Ob sich so mancher Möchtegern-Filmstar allerdings davon überzeugen lässt, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen und dass Begabung kein “Verdienst, sondern eine Gnade” ist (S.72)? Nun, der junge Rohde hats schließlich auch nicht geglaubt! Ohne ersichtlichen Grund gibt er dieses erfolgreiche, weil unterhaltsame Konzept nach circa 2/3 des Buches auf. Bis hierher liest es sich ganz wunderbar, aber dann fängt er leider an, zu sehr auf einzelne Aspekte der Schauspielerei einzugehen, die für sich genommen immer noch interessant sind, aber manchmal etwas belehrend daher kommen und auf die Dauer ermüden. Zum Glück kriegt er gegen Ende des Buches dann doch noch die Kurve, wenn auch besinnlicher und nachdenklicher im Ton, so dass man das Buch zufrieden aus der Hand legt und womöglich gleich nachsieht, wann denn der nächste Film mit Armin Rohde läuft.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover ein angeschnittenes Schwarz-Weiß-Foto des Autors, das ganz zu sehen ist, wenn man den Umschlag ausklappt. Jedes Mal wenn ich mir das Cover anschaue, erwarte ich irgendwie, dass ihm inzwischen kleine Teufelshörner gewachsen sind, so diabolisch grinst er mich an. Aber leider, leider passiert gar nichts dergleichen... Neben dem Foto stehen in dazu passenden roten und weißen Lettern der Name des Autors und der Titel des Buches samt Untertitel.
Der Text selbst ist in Kapitel und Unterkapitel eingeteilt und so recht übersichtlich gestaltet und mit diversen Fotos aufgelockert. Eine Besonderheit stellen manche der ganzseitigen, z.T. privaten, Fotos dar. Auf der Vorderseite in schwarz-weiß deutlich zu erkennen, “scheinen” sie auf die Rückseite durch, so als ob das Papier dünn wie Butterbrotpapier wäre. Echt raffiniert; eigenwillig wie der Text.


Fazit
Das große Thema des Buches ist der Beruf des Schauspielers, seine Facetten, seine Mühsal und die Faszination, die von ihm ausgeht. Wer sich für die Schauspielerei interessiert und darüber hinaus etwas mehr über Armin Rohde erfahren möchte als bei Wikipedia zu lesen ist, der sollte zugreifen. Gute Unterhaltung garantiert.


4 5 Sterne


Hinweise
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