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Die Zoologin Diana Malone versucht Tiere aufzuspüren, die eigentlich dem Reich der Mythen und Legenden angehören. Als Gerüchten zufolge in der Nähe von New Orleans Werwölfe gesichtet werden, engagiert sie den Ex-Agenten Adam Ruelle als Führer, um die geheimnisumwitterten Wesen in den Sümpfen Louisianas zu finden. Schon bald gerät sie in den Bann ihres faszinierenden Begleiters. Doch er verbirgt ein Geheimnis vor ihr, durch das ihre Welt aus den Fugen zu geraten droht.

 

 

Autor: Lori Handeland
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 09/2009
ISBN: 978-3-8025-8228-8
Seitenzahl: 383 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Kryptozoologin versucht Diana Malone Tiere aufzuspüren, die eigentlich dem Reich der Mythen und Legenden angehören. Ein reicher Geschäftsmann engagiert die Wissenschaftlerin, da in der Umgebung von New Orleans Werwölfe gesichtet worden sein sollen. Diana nimmt den Auftrag an und beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Sollte es ihr gelingen, eines der mysteriösen Geschöpfe zu finden, könnte sie damit Karriere machen und den Ruf ihres verstorbenen Mannes wiederherstellen, der sein Leben der Suche nach Werwölfen gewidmet hatte. Sie engagiert den Ex-Agenten Adam Ruelle, damit dieser sie durch die Sümpfe von Louisiana führt. Obwohl sie ihren verstorbenen Mann noch immer liebt, gerät sie schon bald in den Bann ihres attraktiven Begleiters. Der verschlossene Einzelgänger mit den faszinierend blauen Augen entfach in ihr eine Leidenschaft, die sie bisher noch nicht kannte. Doch schnell wird ihr klar, dass der geheimnisvolle Adam etwas vor ihr verbirgt. Diana ist sich nicht sicher: Will Adams sie beschützen, oder lenkt er sie absichtlich auf eine falsche Fährte?


Stil und Sprache
Mit „Wolfsfieber“ liegt der vierte Teil der „Night Creature-Serie“ in deutscher Übersetzung vor. Kenner der Serie werden die inzwischen schon fast lieb gewonnenen Jägersucher der vorherigen Teile vermissen. Die Geschichte um Diana Malone und Adam Ruelle kommt aber ganz gut ohne sie aus. Lediglich Edward Mandenauer beehrt uns mit seiner Anwesenheit, allerdings erst ziemlich zum Schluss.
Um es gleich vorweg zu sagen, die Geschichte steuert diesmal nicht auf ein gewaltiges Finale hinaus, bei dem ein fehlgeleiteter Werwolf die Weltherrschaft an sich reißen will. Die für die drei ersten Teile so typischen Wendungen zum Schluss und der Aha-Effekt bei der Enttarnung des Bösewichtes entfallen hier. Das ist ein wenig schade. Der aufmerksame Leser macht sich seine Gedanken und kommt der Lösung, wenn er sie nicht direkt trifft, doch zumindest ziemlich nahe. Trotzdem kommt Spannung auf, sie steigert sich langsam, mit jedem Toten und jedem Zombie ein wenig mehr. Jawohl, in diesem Teil kommen auch Zombies zum Zuge. Das Buch spielt in New Orleans, was heißt, dass natürlich auch eine Voodoo-Priesterin nicht fehlen darf.

Lori Handelands Sprache ist weiterhin sehr aussagekräftig. Als Leser ist man mittendrin, in den Sümpfen von New Orleans, hört das Schwirren der Insekten und erwartet das Auftauchen der Alligatoren. In der sich entwickelnden Beziehung von Diana und Adam gibt es einige erotische Szenen, die wunderbar gefühlvoll beschrieben sind.

Diana erzählt uns ihre Geschichte aus ihrer Sicht, in der Ich-Form. So erfährt der Leser ihre Gefühle und Gedanken aus erster Hand. Wie immer bei Erzählungen aus dieser Perspektive gehen die Gefühle der anderen Figuren ein wenig unter. Wir sehen ja alles nur durch Dianas Augen.


Figuren
Wie in den bisher erschienenen Teilen der Night Creature-Serie steht auch hier wieder ein Paar im Mittelpunkt des Geschehens: Diana Malone und Adam Ruelle. Interessanterweise hat keiner der beiden etwas mit Mandenauers Jägersuchern zu tun.

Diana ist Zoologien und versucht Tiere aufzuspüren, die es eigentlich gar nicht gibt, da sie ins Reich der Mythen und Legenden gehören. Sie ist Wissenschaftlerin durch und durch und hat für Magie und mystische Tiere eigentlich nichts übrig. Ihr verstorbener Mann war da ganz anders. Er war von der Existenz dieser Tiere überzeugt und hat auch schon selbst Werwölfe gesehen. Leider konnte er seiner Frau nie ein gefangenes Exemplar vorführen. Diana geht nun mit ihrem wissenschaftlichen Verstand auf die Suche nach Werwölfen, um den Ruf ihres Mannes wieder herzustellen. Sie gibt sich die Schuld am Tod ihres Mannes. Diese Schuld ist in manchen Szenen geradezu greifbar. Ganz allmählich wird sie in den Bann von New Orleans gezogen und findet sich plötzlich an der Seite einer Voodoo-Priesterin wieder, auf der Jagd nach Vampiren und Zombies. Sie ist fassungslos. Ständig versucht sie mit ihrer wissenschaftlichen Denkweise Erklärungen z.B. für das Herumlaufen von Toten zu finden. Erst langsam wird sie offen für Dinge, die mit ihrer Wissenschaft nicht zu erklären sind. Dieser Wandel geht transparent und gut nachvollziehbar vonstatten.

Adam Ruelle ist da ganz anders. Er hat den größten Teil seines Lebens in den Sümpfen von New Orleans verbracht und weiß, dass es Dinge gibt, die nicht so einfach mit dem Verstand zu begreifen sind. Seine Motive sind sehr undurchsichtig. Das macht natürlich einen Großteil der Spannung aus. Diana und der Leser wissen nicht so recht, was sie von ihm halten sollen. Die Lösung der Angelegenheit lässt ihn dann noch mal in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Passend zum Schauplatz New Orleans spielt Casssandra eine wichtige Rolle. Mit ihrem Aussehen widerspricht sie der gängigen Vorstellung einer Voodoo-Priesterin. In ihrer Art ist sie das Gegenstück zu Diana, spontan, manchmal ein wenig unüberlegt, aber trotzdem immer gut vorbereitet. Das Messer ist immer dabei, vor allem, wenn man in New Orleans nachts auf einem Friedhof Zombies jagen geht. Das wäre Diana alleine nie eingefallen. Auch diese Figur ist glaubwürdig und dreidimensional. Diana kann froh sein, dass Cassandra ihr zur Seite steht, auch wenn sie als Wissenschaftlerin natürlich von Voodoo nichts hält.


Aufmachung des Buches
„Wolfsfieber“ liegt als Taschenbuch in dem für den Egmont Lyx-Verlag typischen Klappeinband vor. Kenner der Serie wissen beim Anblick des Covers gleich, dass dieses Buch zur Night Creatur-Serie gehört. Der Wolf, die Frauengestalt, die Skyline, alles ist vertraut, diesmal in einem warmen Gelbton. Auf der Rückseite ist eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes. Die ausführliche Inhaltsangabe finden wir auf der Innenseite des Covers.

383 Seiten Text sind in 41 Kapitel eingeteilt.
Und siehe da, die von mir im dritten Teil vermissten Wolfsspuren zu Beginn der einzelnen Kapitel sind wieder da. Das ist so ein kleiner Gag am Rande, der mir aber gut gefällt.


Fazit
Mit „Wolfsfieber“ liegt nun Band 4 der Night Creature-Serie in deutscher Übersetzung vor. In diesem Band stehen die schon bekannten Jägersucher mal nicht im Mittelpunkt. Ein Umstand, der dem Buch und der Serie gut tut. Positiv fällt ebenfalls auf, dass der Schauplatz vom hinterwäldlerischen Kaff in Wisconsin jetzt nach New Orleans verlegt wurde. Das gibt der Geschichte einige neue Wendungen z.B. Zombies und Voodoo.
Nachdem Teil 3 „Wolfsglut“ in meinen Augen etwas schwächelte, legt die Autorin mit „Wolfsfieber“ nun wieder einen der bisherigen Serie würdigen vierten Band vor.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Wolfskuss
Band 2: Wolfsgesang
Band 3: Wolfsglut

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