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Mord verjährt nie – Pete Decker und Rina Lazarus ermitteln.

Ein Erlebnis hat die inzwischen steinreiche Genoa Greeves nie überwunden: den mysteriösen Tod ihres Lehrers vor fünfzehn Jahren. Als sie in der Zeitung vom Mord an einem Musikproduzenten liest, erkennt sie schockierende Parallelen. Greeves bietet dem Los Angeles Police Department eine großzügige Spende an, wenn der Fall wieder aufgerollt wird. Decker ist skeptisch. Doch dann begeht einer der Ermittler von damals Selbstmord …

 

  Autor: Faye Kellerman
Verlag: btb
Erschienen: 07/2009
ISBN: 978-3442738939
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein neuer Fall für Pete Decker, der inzwischen eigentlich kaum noch an direkten Ermittlungen bei der Polizei Los Angeles beteiligt ist. Als Lieutenant ist er eher mit Papierkram und Politik beschäftigt. Aber nachdem die reiche Genoa Greeves dem Department eine große Spende anbietet, wenn der Mord an ihrem früheren Lehrer aufgeklärt wird, muss Decker sich auf Anweisung seines Vorgesetzten selbst um den Fall kümmern. Eher lustlos und ohne große Zuversicht stochert er im Trüben, befragt damalige Zeugen und versucht Zusammenhänge zu einem aktuellen Mordfall zu finden.


Stil und Sprache

Pete Decker und seine Frau Rina sind meine liebsten Ermittler und deshalb hatte ich schon länger auf ihren neuesten Fall gewartet. Leider hat dieser mich doch ziemlich enttäuscht und ich habe die Lektüre mehrfach unterbrochen. Im nunmehr 17. Fall fehlt zum einen jede Spannung, zum anderen die bisherige Leichtigkeit der Autorin, mit der sie nebenbei immer auch die Familiengeschichte der Deckers weiter erzählt hat. Gerade diese Familie und wie sich Pete Decker im Laufe der Bücher weiterentwickelt, machen in den Vorgängerbänden den besonderen Charme aus, der einen als Leser dabeibleiben lässt.
Dieser aktuelle Fall entpuppt sich allerdings als äußerst zäh und langatmig, bestimmt von mühseliger Kleinarbeit der beteiligten Polizisten und nur selten unterbrochen vom spannenden Familienleben der jüdisch-orthodoxen Deckers. Da hilft es auch nicht, dass Faye Kellerman mit gewohnt scharfem Blick Schauplätze und Personen zeichnet. Hier bleibt einfach der besondere Charme auf der Strecke und der zu lösende Fall reicht allein nicht aus, um wirkliche Krimi-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Schade.


Figuren

Die Welt von Faye Kellerman ist eine für uns ungewohnte: selbst orthodoxe Jüdin, schreibt sie über eine ebensolche Familie und bezieht deren Denk- und Lebensweisen in ihre Romane mit ein. Anders als in den Vorgängern von „Arglist“ treten diesmal aber die Charaktere stark in den Hintergrund. Zwar tauchen alle liebgewonnenen Familienmitglieder und Kollegen Pete Deckers wieder auf, aber richtig eingegangen wird nicht auf sie. Da verlässt sich die Autorin schon sehr darauf, dass alle Leser die Lebensläufe der Protagonisten noch im Kopf haben. Lediglich Pete Decker selbst wird dem möglichen „Erstleser“ etwas näher gebracht, damit hat es sich dann aber auch schon.

Im Gegensatz dazu werden die zahlreichen Nebenfiguren, Verdächtige, Zeugen, am Rande beteiligte Kollegen usw. sehr ausführlich - zumindest optisch - beschrieben. Das hilft wenigstens teilweise dabei, sie im Kopf auseinander zu halten, um nicht den Überblick zu verlieren. Wenn selbst Pete Decker seine Kollegin fragen muss „Sag’s mir noch mal: Wer ist Jervis Wenderhole?“, dann ist das schon irgendwie symptomatisch.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in dunklen Schwarz- und Brauntöten gehalten und zeigt auf der Vorderseite eine Szene vielleicht aus einem historischen Gemälde: Ein Mann greift offenbar einen auf dem Boden liegenden anderen Mann an. Der Zusammenhang zur Handlung ist nicht offensichtlich, aber das Cover ist so an die Vorgänger optisch angeglichen.


Fazit

Der 17. Band einer Serie, die sich ein bisschen totgelaufen hat und wenig Neues bietet. Eher für Serienfreunde geeignet, Neueinsteiger sollten auf jeden Fall mit dem ersten Band beginnen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 12: Die Rache ist Dein
Band 13: Der Väter Fluch
Band 14: Die Schwingen des Todes
Band 15: Und der Herr sei ihnen gnädig
Band 16: Habgier

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