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Mit sieben Jahren lernt Cadel, wie man sich in Computernetzwerke hackt. Mit acht legt er schon ganze Städte lahm. Und mit vierzehn beginnt er seine Ausbildung am AXIS-Institut, wo Spionage, Sabotage und Giftmord auf dem Lehrplan stehen. Sein Ziel: eines Tages die Weltherrschaft an sich reißen und damit den Traum seines Vaters erfüllen, eines ebenso brillanten wie eiskalten Verbrechers. Da gibt es nur ein Problem: Cadel soll durch und durch böse sein – und ist eigentlich ein richtig netter Junge …

 

  Autor: Catherine Jinks
Verlag: Knaur
Erschienen: 05/2008
ISBN: 978-3-426-50041-5
Seitenzahl: 560 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In „Teuflisches Genie“ geht es um den hochintelligenten Cadel, der in jungen Jahren bereits ein Computergenie ist. Zum Spaß hackt er sich in Seiten ein und sorgt für einigen Wirbel. So landet er, nachdem er beim Hacken erwischt wurde, mit sieben Jahren schließlich bei dem Psychologen Dr. Roth, der in den folgenden Jahren sein einziger Ansprechpartner wird und zu dem Cadel eine Art Beziehung aufbaut. Seine Adoptiveltern haben nie Zeit für ihn, da sie ständig unterwegs sind; Freunde hat Cadel keine, da Kinder in seinem Alter nicht damit klar kommen, dass Cadel ihnen weit voraus ist. Sein Leben ist daher der Computer und für nichts anderes interessiert er sich.
Als er bereits mit 13 sein Abitur macht, ist die Frage, wo er studieren wird. Auf Dr. Roths Empfehlung hin beginnt Cadel sein Studium am Axis-Institut. Nach außen hin eine normale Universität, versteckt sich hinter dem Ganzen eine Fakultät des Bösen. So wird dort Infiltration, Manipulation, Unterschlagung, Sprengstoffe, Giftmord und vieles mehr gelehrt. Doch vor allem hat Cadel dort unbeschränkten Zugriff auf PCs und reichlich Software.
Doch nichts ist so, wie es anfangs scheint und so stürzt Cadels Leben mit einem mal völlig zusammen. Alles ist eine große Lüge, der er nun zu entkommen versucht.


Stil und Sprache
Der Roman wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers wiedergegeben, der je nach Bedarf aus der Sicht einer anderen Figur erzählt. Dies macht die Autorin so geschickt, dass es nicht stören wirkt oder den Leser gar aus der Geschichte reißt.

Catherine Jinks baut gleich zu Anfang eine geheimnisvolle Atmosphäre auf, die den Leser neugierig macht, obwohl nichts allzu aufregendes passiert. Vielmehr plätschert die Handlung zunächst vor sich hin, lässt beim Leser jedoch Ahnungen auf die künftigen Ereignisse aufkommen.
Über einige Passagen hinweg werden Tage, ja sogar Jahre kurz zusammengefasst oder gar übersprungen; es wird nur das für die Geschichte relevante wiedergegeben, weshalb der Leser nicht genötigt wird, sich durch seitenweise überflüssigen Text zu lesen. Dadurch mangelt es zwar an Szenen bzw. Dialogen, doch dies macht die Autorin im Laufe des Buches wett. So begleitet der Leser Cadel durch seine „Lernphase“, die jedoch keinesfalls langweilig ist, da Catherine Jinks es versteht, locker und interessant zu schreiben.
Die stellenweise auftauchenden philosophisch angehauchten Passagen passen ebenfalls gut zum Buch und verleihen der Geschichte eine gewisse Tiefe. Für „Teuflisches Genie“ war sicherlich einiges an Recherche notwendig, um all die mathematischen Formeln und Fachsimpelei, die chemischen Elemente oder sogar das Fälschen von Dokumenten so detailliert wiederzugeben. Dies verleiht der Geschichte Authentizität.

Die Sprache der Autorin ist direkt und schnörkellos, was jedoch zum Stil des Buches passt. Sie verwendet passende und neue Vergleiche, die ebenso zum Charakter Cadels passen.

Was auf mich etwas stören gewirkt hat, sind die Wiederholungen bereits bekannter Tatsachen. Dies wirkt, als würde die Autorin es dem Leser nicht zutrauen, sich diese Informationen über einige Seiten hinweg zu merken. Zudem ist das Ende meiner Meinung nach etwas übertrieben, spielt sie mit Cadel regelrecht Ping-Pong, was irgendwann unglaubwürdig erscheint. Es treffen einfach zu viele Zufälle aufeinander.


Figuren
Die Figuren sind durchweg interessant und einmalig. Kaum jemand ist so, wie es anfangs scheint, was für den Leser einige Überraschungen bereit hält. Catherine Jinks verzichtet größtenteils auf stereotype Figuren, lediglich die Bodyguards sind klischeehaft dargestellt.

Der Protagonist dieses Romans ist der hochintelligente Cadel. Doch leider setzt er seine Intelligenz für die Manipulation Anderer ein, statt für sinnvolle Tätigkeiten. Mag sein IQ noch so hoch sein, seine emotionale Entwicklung hinkt hier deutlich hinterher. So braucht der Leser womöglich ein wenig, um sich mit ihm anzufreunden, doch im Verlauf der Geschichte gewinnt man Cadel lieb und hofft inständig, dass er sein Ziel erreicht.


Aufmachung des Buches
„Teuflisches Genie“ ist als Taschenbuch mit 560 Seiten erschienen; dabei handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie. Die Optik hat mich sofort in ihren Bann gezogen, da sie einfach auffällig ist und neugierig macht. So ist das Buch hauptsächlich in schwarz gehalten, mit vielen verworrenen weißen Klecksen, Totenköpfen, Glühbirnen, gebrochenen Herzen und anderen Gegenständen. Mitten in dem großen weißen Klecks steht in schwarz der Name der Autorin und in neon-pink der Titel. Ebenso pink ist das Logo des Verlages, wie auch die Innenseiten des Buches. Die Krönung des Ganzen sind die außen rundherum schwarzen Seiten, die dem Buch in Verbindung mit dem Cover etwas Geheimnisvolles, Anziehendes verleihen.
Einen Nachteil haben die schwarzen Seiten jedoch: sie kleben ein wenig zusammen, sodass man vor dem Umblättern die Seiten vorsichtig voneinander lösen muss, was glücklicherweise kein Problem war.


Fazit
Alles in allem hat Catherine Jinks ein interessantes Buch geschrieben, das sich zu Lesen lohnt. Dazu muss ich jedoch sagen, dass es sicherlich Geschmackssache ist, da der Hintergrund der Geschichte nicht allzu realistisch, um nicht zu sagen skurril, ist, und die Autorin zu schwarzem Humor neigt. Doch wer sich auf das Buch einlassen möchte, wird sicher nicht enttäuscht.


4 Sterne 


Hinweise
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