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Herbst in Köln. In einem Spital der Beginen stirbt ein verwirrter alter Mann. Und das war nur der erste Tote. Eine Seuche? Adelina, die Tochter des Apothekers, glaubt nicht daran. Doch wem nutzt der Tod der armen Kranken? So selbstlos sich die frommen Frauen um die Geistesschwachen kümmern, mit jeder Leiche rückt die Schließung des Beginenhauses näher. Adelina hegt einen Verdacht, und den will sie beweisen, so sehr ihr Vater um den Ruf seiner eigensinnigen Tochter fürchtet. Aber heiraten will die ohnehin nicht. Schon gar nicht ihren seltsamen Untermieter, den Medicus Burka. Oder vielleicht doch?

 

  Autor: Petra Schier
Sprecher: Sabine Swoboda
Verlag: Radioropa
Erschienen: 04/2009
ISBN: 978-3856803854
Spieldauer: 557 Minuten, 8 CDs; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
1393: Adelina lebt mit ihrem Vater, dem Apotheker, und ihrem zurückgebliebenen Bruder Vitus am Alter Markt in Köln. Regelmäßig beliefert sie die Beginen der Stadt mit Kräutern und Arzneien. Als erst ein alter Mann und dann eine Freundin Adelinas im Beginenhospital sterben, vermuten die Beginen zunächst eine Krankheit, Adelina jedoch hat den Verdacht, dass die beiden vergiftet wurden. Zusammen mit dem neuen Untermieter der Familie, dem Medicus Burka, versucht sie, einem Mörder auf die Spur zu kommen, der immer weiter tötet.

Petra Schier erzählt nicht nur einen historischen Krimi, bei dem bis zum Schluss zumindest mir nicht klar war, wer der Täter nun wirklich ist, sie breitet auch ein farbenprächtiges Bild Kölns im Mittelalter aus. Da sind die Straßennamen, die wir heute noch kennen, die Baustelle für den Kölner Dom, und doch ist alles ganz anders und neu. Ach ja, und eine wirklich schöne Liebesgeschichte ist auch noch ein wichtiger Teil der Story.


Darstellung des Hörbuches
Zunächst konnte ich mit der Sprecherin Sabine Swoboda nicht richtig warm werden, liest sie doch sehr ruhig und unaufgeregt. Da der Roman aus Sicht Adelinas erzählt wird, ist eine weibliche Sprecherin sicher die richtige Wahl, dennoch muss man sich an Sabine Swoboda erst gewöhnen. Sie hat eine sehr angenehme, einzigartige Stimme, akzentuiert jedoch eher zurückhaltend. Oft ist nicht direkt zu erkennen, welche Figur gerade spricht, wenn wörtliche Rede verwendet wird, lediglich Adelinas Vater Albert sticht stimmlich etwas hervor. Da hätte ich mir mehr eigene „Stimmcharaktere“ gewünscht!

Durch die ruhige Art der Sprecherin fließt der Roman gerade zu Anfang eher gemächlich in „mittelalterlichem Tempo“ dahin, erst gegen Ende wird das Lesetempo etwas zügiger. Hat man sich erst einmal „eingehört“, kann man auch die dezente Modulation von Sabine Swoboda besser heraushören und sich sehr angenehm durch einen abwechslungsreichen Krimi hören.

Ein Kritikpunkt ist allerdings zu erwähnen: Neue Absätze oder Kapitel werden fast nicht durch entsprechende Pausen abgegrenzt, manchmal fällt es daher schwer, einen neuen Handlungsstrang zu erkennen. Insgesamt tut dies dem Hörgenuss aber keinen Abbruch.


Aufmachung des Hörbuches
Die acht CDs befinden sich in einer stabilen Pappschachtel, das Titelbild entspricht optisch dem Buchcover. Innen sind die CDs einzeln in Klarsichthüllen verpackt und ebenfalls mit dem Titelbild bedruckt, außerdem gibt es einen kleinen Folder mit einer kurzen Inhaltsangabe und Informationen zur Autorin. Für mich als mpP3-Junkie ein echtes Highlight: die zusätzliche CD mit dem kompletten Hörbuch im mp3-Format, das erleichtert das Überspielen z.B. auf den iPod enorm!


Fazit
Ein angenehm zu hörender, farbenprächtiger historischer Krimi mit sympathischer Heldin, schöner Geschichte und einer sehr gut dazu passenden Sprecherin.


3 5 Sterne


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