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Sein Lächeln war freundlich, seine Augen dunkel. Ihr größter Fehler war, ihm zu vertrauen.

Die prächtige Bodine Ranch in Montana ist seit Generationen ein familiengeführtes Gestüt. Unter der erfolgreichen Leitung der jungen Bodine Longbow wurde das Anwesen zu einem beliebten Feriendomizil ausgebaut. Doch so lange Bodine denken kann, liegt ein dunkler Schatten über diesem idyllischen Ort. Ihre Tante Alice lief mit achtzehn fort und wurde nie wieder gesehen. Was niemand von den Longbows ahnt: Alice lebt. Nicht weit von ihrer Heimat entfernt, ist sie Teil einer Familie, die sie nicht selbst gewählt hat … 

 

Licht in tiefer Nacht 

Originaltitel: Come Sundown
Autor: Nora Roberts
Übersetzer: Christiane Burkhardt
Verlag: Diana
Erschienen: September 2017
ISBN: 978-3-453-29200-0
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bodine Longbow ist eine erfolgreiche Geschäftsführerin und vielbeschäftige Frau. Sie leitet das florierende Ressort und hat sehr wenig Freizeit. Als Callen Skinner, ihr einstiger Jugendschwarm, nach Jahren zurückkehrt und im Gestüt anheuert, ist die Faszination sofort wieder da und es entwickelt sich eine stürmische Liebesaffäre. Doch das Glück wird bald getrübt: Zwei Frauen werden ermordet und dann wird die verschollene Tante Alice schwer verletzt ganz in der Nähe aufgefunden …

Kein typischer Liebesroman, wie ich ihn erwartet hatte und auch kein Thriller, obwohl einige entsprechende Elemente vorhanden sind. Dies alles ist in eine Familiensaga verpackt und bietet damit viele überraschende Wendungen. Die Umsetzung schwächelt dabei ein wenig an den vielen Ausrichtungen und den Emotionen, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.


Stil und Sprache
Die Handlung beginnt mit dem Prolog aus dem Jahr 1991 mit der Entführung von Alice und wie es dazu kam. Danach steigt man ins aktuelle Geschehen ein um Bodine sowie Callen mit dem Ressort und der Ranch. Jeweils in der 3. Person wechselt man regelmäßig von Bodine in der Gegenwart zu Alice in die Vergangenheit. Bei Alice vergeht die Zeit in Jahren, werden markante Situationen beschrieben bis die beiden Handlungsstränge mit der erfolgreichen Flucht zusammentreffen.

Die Neugier wird schnell geweckt, doch man muss bis ganz zum Schluss warten, bis die Identität des Entführers aufgedeckt wird. Das Schicksal von Alice und ihre Passagen erzeugen viel Spannung und zeigen ein schreckliches Schicksal. In der Gegenwart wird vor allem Spannung mit den ermordeten Frauen erzeugt, die beim Entführungsversuch getötet werden. Im Gegensatz zur Polizei kennt nur der Leser den Zusammenhang zu Alice, sodass die Aufklärung der Verbrecher nicht vorankommt. Callen gerät in den Fokus der Ermittlungen und plötzlich auch eines Angreifers.

Dazwischen geht es mehr oder weniger harmonisch zu wie im echten Leben. Freundschaften entwickeln sich, Liebesgeschichten dürfen genossen werden und Events müssen geplant sowie durchgeführt werden. Durchbrochen sind diese Szenen mit der schwierigen Aufarbeitung um Alice im Kreis der Familie. Die Emotionen sind eher gedämpft ausgearbeitet, ich wurde nicht wirklich mitgerissen, weder bei den schrecklichen Szenen noch in den Glücksmomenten. Die Erotik ist ebenfalls nur am Rande eingefügt.


Figuren
Vor allem zu Beginn wird man von den vielen Figuren fast überrollt. Verschiedene Generationen, die gemeinsam leben und arbeiten bilden zusammen mit den Angestellten die Figuren in der Gegenwart. Sie alle sind miteinander verbunden und es dauert seine Zeit, bis sie als eigenständige Charaktere haften bleiben. Bodine und Callen sind hier die Protagonisten und ihre Emotionen sind perfekt ausgearbeitet, hätten jedoch ein klein wenig mehr Tiefe vertragen. Sie konnten mich nicht in dem Masse berühren, wie ich es eigentlich bei Nora Roberts gewohnt bin.

Alice begleitet man zuerst in einigen wichtigen Stationen ihrer Gefangenschaft, nimmt Anteil an dem Grauen, das beinahe greifbar zu spüren ist. Auch nach ihrer Befreiung und der Rückkehr in den Kreis der Familie ist ihre Rolle stark ausgeprägt. Einige andere Nebenfiguren sind differenziert ausgearbeitet, andere – sogar Familienmitglieder – treten stark in den Hintergrund, sodass man sie meiner Meinung nach besser weggelassen oder aber mehr eingebunden hätte. Die Identität des Entführers bleibt lange Zeit ein Geheimnis. Seine Brutalität und Lebenseinstellung lässt zuweilen Gänsehaut entstehen.


Aufmachung des Buches
„Licht in dunkler Nacht“ wurde als Hardcover mit Schutzumschlag verlegt. Das Cover zeigt einen Steg an einem einsamen See mit Hügeln im Hintergrund. Das Motiv kann ich so gar nicht mit dem Inhalt in Verbindung bringen. Die Rückseite zeigt das gespiegelte Bild in dezenteren Farbschattierungen. Im hellen Himmel ist der Text zum Romaninhalt abgedruckt. Der feste Einband ist in einem satten Grün gehalten. Lediglich der Rücken ist mit Titel und Autorennamen beschriftet.


Fazit
Kein typischer Roman von Nora Roberts, denn es ist eine Mischung aus Familiendrama, Thriller und Liebesgeschichte. Der Thrillerteil ist dabei am besten gelungen und überstrahlt vor allem die Liebesgeschichten. Empfehlen kann ich den Roman allemal. Auch wenn ich andere Erwartungen hatte, bietet „Licht in tiefer Nacht“ spannende Unterhaltung.


4 Sterne


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