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Kategorie: Action

Königreich in Aufruhr

T`Challa ist Black Panther, der König des technologisch und sozial hochentwickelten Landes Wakanda. Doch die glorreichen Zeiten im afrikanischen Utopia sind vorbei – T´Challa schlägt der blanke Hass seiner Untertanen entgegen, der von mysteriösen Mächten im Hintergrund bewusst verstärkt wird! Kann der stolze Herrscher und Held im Zeichen des Panthergottes, hinter dem sonst eine ganze Nation stand, sein Königreich zur alten Einheit und Ruhe zurückführen, oder ist Wakanda im Angesicht von Terror, Chaos und Revolution dem Untergang geweiht?

 

Black Panther 1 

Originaltitel: Black Panther #1-4
Autor: Ta-Nehisi Coates
Übersetzer: Bernd Kronsbein
Illustrator: Brian Stelfreeze
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 31. Januar 2017
ISBN: 978-3-7416-0119-4
Seitenzahl: 108 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Das hoch entwickelte technische Land Wakanda ist in Aufruhr! Das Volk will Veränderung und im Hintergrund planen finstere Gestalten ihre ganz eigene Revolution. Der König und Krieger T´Challa alias Black Panther muss zusammen mit seiner Mutter, die als seine Beraterin fungiert, und seinen Hilfskräften den Aufstand verhindern, sterben doch ständig die Menschen seines Volkes.

Mit präzisen Charakterzeichnungen und farbenprächtigen Bildern startet der erste Band des Action Helden Black Panther. Die sehr politische Geschichte dümpelt unaufhörlich vor sich hin und gewinnt nie an Pfad. Stetig werden die Protagonisten vorgestellt und zeichnerisch in Szene gesetzt. Textlich und Story-technisch jedoch erinnert der gesamte Comic eher an ein langsames Drama als an ein actiongeladenes Feuerwerk.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
T´Challa ist der König von Wakanda. Er wird zeichnerisch sehr muskulös und definiert dargestellt. Meistens trägt er sein sehr schlichtes Kostüm des Black Panthers, welches in den Tönen dunkelblau bis lila gehalten und schwarz schattiert wird. T`Challa wirkt wie ein besorgter Staatsmann, dem man sein Leiden im Gesicht ablesen kann. Oft unterstützen schwarze Schatten im Gesicht die sehr emotional bedrückende Mimik des Protagonisten und Wut, Verzweiflung und Leid werden hervorragend im Gesicht transportiert. Im Anzug des hautengen Black Panthers gibt T`Challa eine definierte und sportliche Person ab, die mehr durch Stärke und Geschicklichkeit brilliert als durch hohe Technologie oder Superwaffen.

Seine ständige Beraterin ist T´Challas Mutter Ramonda. Sie wird mit feinen Linien und harten Texturen gezeichnet. Sie wirkt vom Alter gezeichnet und hat oft, ebenso wie T`Challa, das Leid und die Hoffnungslosigkeit im Gesicht stehen. Sie erscheint schlicht in einem gelben langen Gewand und trägt weiße dicke Rastazöpfe, welche zu einem großen Zopf gebunden sind. Tritt sie im Rahmen der königlichen Familie auf, um ihre Pflicht zu tun, trägt sie ein kräftiges schwarzes Gewand, welches mit lila Mustern versehen ist.

Tetu ist ein Widersacher T´Challas, der im Hintergrund eine Revolution anstachelt, weil er seine ganz eigene Vision von Wakanda hat. Er ist eher eine Figur vom alten Schlag und glaubt an Natur und Kräfte jenseits der Technologie. Er ist eine Art Schamane, der Rituale abhält und dementsprechend in Szene gesetzt wird. Muskulös und mit harten Gesichtskonturen wird er oberkörperfrei gezeichnet. Lediglich sein Kopf wird von einer landestypischen Bedeckung verhüllt. Sein Gesicht wirkt verhärtet und wütend, aber auch entschlossen. Tetu trägt einen alten geformten Stab bei sich, der ihn einzigartig macht.

Weitere zahlreiche Figuren, besonders Gegenspieler mit eigenen Vorstellungen Wakandas, werden immer wieder in die Geschichte eingeführt und erhalten ihren ganz eigenen Stil und Charakter. Es gelingt zeichnerisch, eine Vielzahl an Figuren ins Rennen zu schicken und diese auseinander zu halten. Allerdings fällt es manchmal schwer, die Hintergründe oder Ziele jeder Figur zu verstehen. Oft wirkt die Geschichte sehr politisch und revolutionsorientiert, was den Gesamteindruck meiner Meinung nach stark mindert. Der Grund ist, dass die angepriesene Story so flach dahinplätschert und nichts, wirklich nichts an erwarteter Action oder starken Kampfszenen auftaucht.

Großes Lob an Farben und Tusche. Mit satten und kräftigen Farben, ob tags oder nachts, gelingt es dem Comic afrikanisches Flair zu vermitteln. Hintergründe werden oberflächlich und eher mäßig eingefügt und unterstützen die Bilder nicht wirklich. Der Comic lebt von den Figuren, die an sich toll ausgearbeitet und in Szene gesetzt werden, jedoch oft eckig und kantig wirken, weil viel Schatten in Gesicht und Emotionen eingesetzt werden. Textlich erinnert die Geschichte meist nur an politische Dialoge, die ausarten und auf der Stelle treten.


Aufmachung des Comics
T`Challa prangt im Black Panther Kostüm mittig groß auf dem Cover. Der schlichte Anzug ist mit vielen Schatten versehen und wirkt nicht sonderlich auffällig. Im Hintergrund sieht man die technologiebasierte goldene Stadt Wakanda, und Flammen und Rauch schwelen über der Stadt. Oberhalb steht in weißen schlichten Lettern der Titel, unten die Überschrift des Bandes.

Die Rückseite zeigt neben den ausführlichen Buchrückentext ein Panel aus Wakanda. Ebenfalls in Flammen, steht eine Black Panther Figur schräg auf einem Sockel und hält eine Lanze. Im Umschlag des Comics werden am Anfang die vier Cover der Originalausgaben gezeigt, am Ende gibt es ein Interview und zahlreiche Variant-Cover werden ebenfalls dargestellt.


Fazit
Sehr müde machende Story, die langatmig und wiederholend den Leser quält. Lediglich Zeichnungen, Farben und Tusche vollbringen ein optisches kleines Wunder und tragen afrikanisches Flair ins Wohnzimmer.


1 Stern


Hinweise
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