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Ein Toter in einem Hotel – Marstrand hält den Atem an

In Marstrands Turisthotell, einem leerstehenden Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, wird ein Toter gefunden. Schnell ist Karin Adler von der Göteborger Polizei vor Ort und nimmt die Ermittlungen auf. Ist der alte Holger Erikson, die gute Seele von Marstrand, wirklich gewissen Investoren so sehr ein Dorn im Auge gewesen, dass sie ihn ermordet haben? Je intensiver Karin Adler in diesem Mordfall ermittelt, desto mehr Ungereimtheiten ergeben sich. Während Karins Freundin Lycke das Computersystem der Gemeinde überprüft, stellt diese fest, dass ganze Datenbestände verschwunden sind. Als sie auf den Fehler hinweist, bedroht man sie – und dann verschwindet ihr Sohn.

 

Das Totenhaus 

Originaltitel: Havskatten
Autor: Ann Rosman
Übersetzer: Katrin Frey
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 09/2016
ISBN: 978-3746632537
Seitenzahl: 480 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Wie die Vorgängerbände der Serie auch, verknüpft dieser Band zwei Zeitebenen: Es gibt den aktuellen Mordfall in der Gegenwart, bei dem Karin Adler alles aufbieten muss, um ihn zu lösen; aber genauso wichtig ist es der Autorin, die Vergangenheit des Ortes Marstrand ihren Lesern näher zu bringen. Dieses Mal tut sie das mit einer romantischen Liebesgeschichte, die das Seebad zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt. Da ist es schon fast schwierig zu entscheiden, welcher Handlungsstrang interessanter ist … mir gefallen sie beide, weil sie so sehr menschlich sind.


Stil und Sprache
Alles beginnt in der Gegenwart, als die Marstrander Feuerwehr bei einer Übung im alten Turisthotell eine Leiche findet. Karin Adler und ihre Kollegen nehmen die Ermittlungen auf, die sich sehr bald als äußerst komplex herausstellen. Der alte Holger Erikson hatte zwar keine offensichtlichen Feinde, aber eine Menge Leute waren ihm nicht sehr wohlgesonnen, so dass es sehr schwer ist, ein Motiv für den Mord zu finden. So komplex sich der Fall entwickelt, so spannend ist er auch, vor allem wechselt die Autorin immer dann zum zweiten Erzählstrang, wenn es am spannendsten wird.

Die zweite Geschichte ist weniger spannend als romantisch, sie wird von Karolina erzählt, die mit ihrer Familie den Sommer im Kurbad Marstrand verbringt, zum einen, weil sie seit langem kränklich ist, zum anderen soll ein passender Ehemann für sie gefunden werden. Natürlich geht dabei nicht alles glatt, Irrungen und Wirrungen nehmen ihren Lauf, aber am Ende ist (fast) alles gut. Ein schöner Kontrast zum grausamen Mordfall in der Gegenwart, der die Vergangenheit des Ortes vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden lässt.


Figuren

Karin Adler kennt man nun schon etwas länger, so dass die Autorin ihr dieses Mal nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit zuteilwerden lässt. Lediglich der Konflikt ihrer beiden Kollegen Robert und Folke wird etwas näher beleuchtet, außerdem bekommt Karins Freundin Lycke einen etwas größeren Erzählanteil.

Interessanter sind da dieses Mal die Charaktere, die im Sommer 1906 in Marstrand das Seebad bevölkern, da gibt es den jungen Doktor Wallin, der seinen ersten Sommer im Kurbad verbringt, und Familie Lundgren, bestehend aus Direktor Lundgren und seiner zweiten Frau Ingeborg sowie den beiden Töchtern Karolina und Magdalena. Insbesondere Karolina steht hier im Mittelpunkt, aber alle Beteiligten sind fein gezeichnet und wirken äußerst lebendig. Sehr schön gemacht!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch erinnert in der Aufmachung an die übrigen Bände der Reihe, das Cover zeigt ein rotes Holzhaus auf einer Felseninsel mitten in einem stürmischen Meer. Innen gibt es nach einem Epilog insgesamt 33 nummerierte Kapitel.


Fazit
Nach einem nicht so überzeugenden Vorgängerband hat Ann Rosman mit Das Totenhaus wieder einen spannenden Fall mit einer romantischen Geschichte aus der Vergangenheit verknüpft und beides lohnt sich zu lesen!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Tochter des Leuchtturmmeisters
Band 2: Die Tote auf dem Opferstein
Band 3: Die Wächter von Marstrand
Band 4: Die Gefangene von Göteborg 

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