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Wenn ihr glaubt, eure Eltern wären schwierig, dann solltet ihr euch mal mit Amber unterhalten!

Amber Lamont ist gerade 16 Jahre alt, als sie feststellen muss, dass ihre eigenen Eltern sie gerne zum Abendessen verspeisen möchten. Nur so könnten sie ihre Kräfte wieder aufladen. Alles klar: Ambers Eltern sind waschechte Dämonen.
Seitdem ist Amber auf der Flucht. Quer durch die USA ist sie auf der Demon Road unterwegs, einem magischen Straßennetz, das unheimliche Orte und schauerlichste Wesen miteinander verbindet. Sie trifft auf Vampire, Hexen und untote Serienkiller und erfährt nach und nach, was für teuflische Fähigkeiten in ihr stecken ...


Demon Road Hoelle und Highway 

Originaltitel: Demon Road
Autor: Derek Landy
Übersetzerin: Ursula Höfker
Verlag: Loewe
Erschienen: 19.09.2016
ISBN: 978-3-7855-8508-5
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Amber lebt ihr Leben mehr für sich allein, denn Freunde hat sie kaum und ihre Eltern halten ebenfalls eine unüberwindbare Distanz aufrecht. Und dann kommt der Tag, an dem sie ihre eigene Tochter umbringen und auffressen möchten ... Für Amber beginnt eine abenteuerliche Reise an der Seite des geheimnisvollen Milo, der sie möglichst unbeschadet durch die Sache bringen will. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn sie stolpern von einer Gefahr in die nächste - Ambers Eltern sind ihnen dabei stets dicht auf den Fersen.

Derek Landy legt mit "Demon Road - Hölle und Highway" den ersten Band seiner Horror-Reihe vor, den ich persönlich nicht unbedingt als Jugendbuch erachten würde. Ein Roadtrip quer durch die USA, gespickt mit temporeichen, blutigen und brutalen Szenen und damit nichts für zarte Gemüter.


Stil und Sprache
"Zwölf Stunden, bevor ihre Eltern sie umzubringen versuchten, saß Amber Lamont zwischen ihnen im Büro der Rektorin." - Mit diesem Satz beginnt Derek Landys neuer Roman, der eine deutlich andere Richtung einschlägt als seine vom Humor geprägte Reihe "Skulduggery Pleasant". Kennern des Autors fällt direkt der andere Tonfall auf: Es fehlt am bissigen Humor, der die Serie rund um den knöchernen Detektiv ausmacht - und diesen sollte man bei einem Buch, der eine Hommage an die amerikanische Horrorliteratur ist, auch nicht in dem Maße erwarten. Allerdings lässt der Horror zunächst auf sich warten, denn auch wenn schon bald Dämonen auftauchen, ist das Ganze nicht sonderlich gruselig oder Gänsehaut erregend. Der Leser muss sich also gedulden, bis richtig Tempo und Action in die Handlung kommt, während zunächst der Grundstein für die folgende Handlung gelegt wird. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mysteriöser, spannender und ja, auch gruseliger wird sie. Doch Landy setzt nicht ausschließlich auf Gänsehaut, sondern spielt ebenfalls mit der Magenfestigkeit des Lesers, denn stellenweise geht es reichlich blutig und eklig zu. Nichts für Zartbesaitete!

Ein Steckenpferd Landys sind - neben seinem cineastischen Schreibstil - Dialoge. Diese tragen zwar nicht immer dazu bei, die Handlung voranzutreiben, sorgen in ihrer teils knappen, sarkastischen Art jedoch für ein Grinsen auf Seiten des Lesers. Spätestens hier blitzt dann doch der gewohnte Stil des Autors durch. Apropos: Landy konnte es sich offensichtlich nicht verkneifen, einen unauffälligen Bogen zu seiner ersten Buchreihe zu schlagen, als es auf Seite 253 über Mr. Varga heißt: "Er weiß so einiges" (Stichwort: Saracen Rue).

In diesem Buch treiben Dämonen, Vampire und Hexen, aber auch mysteriöse Autos und Serienmörder ihr Unwesen. Landy schöpft also aus den Vollen und fordert die Aufmerksamkeit des Lesers, damit dieser nicht den Überblick verliert. Teilweise wirkt es schon ein wenig zu viel des Guten ... Nach einigen temporeichen Kämpfen endet dieser erste Band der Reihe mit einem Cliffhanger, der das Warten auf den nächsten Band zur Qual werden lässt, denn trotz einiger Anlaufschwierigkeiten gelingt es ihm, den Leser an die Geschichte zu fesseln.


Figuren
Amber ist ein pummeliges, ihrer eigenen Meinung nach nicht sonderlich hübsches Mädchen, deren Leben von einem Moment auf den anderen gehörig auf den Kopf gestellt wird. In ihrer Leichtsinnigkeit erinnert sie teilweise an Stephanie alias Walküre Unruh aus der "Skulduggery Pleasant"-Reihe, ist aber dennoch ein eigenständiger Charakter. Ihre Eltern sind besonders speziell und haben viel mehr Macht, als Amber bisher geahnt hat. Eine richtige Familie waren sie allerdings nie: "Bill und Betty Lamont passten so perfekt zusammen, dass es keine Lücke gab, die Amber hätte ausfüllen können" (Seite 14).

So verschlossen Milo - Ambers Fahrer und Beschützer bei diesem Roadtrip - auch ist, so eine Quasselstrippe ist deren mehr oder minder unfreiwilliger Begleiter Glen. Auf ihrer Reise durch Amerika begegnen sie einigen Menschen - manche hilfsbereit, andere weniger vertrauenswürdig. Vermeintliche Freunde entpuppen sich als Verräter und Fremde werden zu Vertrauten. Derek Landy fährt einen ganzen Haufen schillernder Charaktere auf und erweckt sie mit ihrer Vielschichtigkeit zum Leben.


Aufmachung des Buches
"Demon Road - Hölle und Highway" ist als Hardcover mit Schutzumschlag im Loewe-Verlag erschienen. Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet und wirkt sowohl düster als auch - durch die Prägung und den Spotlack - edel. Ein Lesebändchen rundet die optisch als auch qualitativ hochwertige Aufmachung ab.


Fazit
Ein interessanter, aber auch enorm abgedrehter Serienauftakt, der zwar die Neugier auf die weiteren Teile der Reihe weckt, aber sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Landy-typisch schräg, dabei aber auch dem Genre entsprechend brutal und eklig.


3 Sterne


Hinweise
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