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Niemand kennt das tote Mädchen. Doch einer ahnt, warum es sterben musste. Und er wird es rächen...

Kürzlich war er noch stellvertretender Detective Inspector in Aberdeen. Nun tut Logan McRae in einem kleinen Ort an der schottischen Küste Dienst – eigenmächtiges Handeln hat ihm eine Strafversetzung eingebracht. Als die Leiche eines Mädchens am Strand angespült wird, hat Logan es mit seinem ersten Mordfall in Banff zu tun. Doch warum wird das Kind von niemandem vermisst? Und warum verschwinden immer wieder Männer an diesem rauen Küstenstreifen...

 

 In Blut verbunden

Originaltitel: The Missing and the Dead
Autor: Stuart MacBride
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 14. März 2016
ISBN: 978-3-442-48336-5
Seitenzahl: 736 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Strafversetzt nach Banff jagt Logan McRae keine Mörder mehr, vielmehr filzt er stadtbekannte Junkies oder wird durch Verkehrssünder auf Trab gehalten. Dann aber wird die Leiche eines kleinen Mädchens angeschwemmt. Niemand weiß, wer sie ist, wo sie herkommt oder warum sie sterben musste. Bevor McRae sich jedoch in den Fall verbeißen kann, wird er ihm weggenommen, schließlich ist er nur ein Streifenpolizist. Doch so leicht lässt Logan sich nicht vertreiben, egal welche Konsequenzen ihn erwarten...

Alles beginnt in bekannter und beliebter Logan-McRae-Manier, doch dann der Einbruch, der sich leider wie ein roter Faden durch das Geschehen zieht, trotz einiger gut gelungener und zielsicher gesetzter Überraschungsmomente.


Stil und Sprache
Im Vorfeld erfährt der Leser, wie es dazu kommt, dass Superermittler Logan McRae plötzlich wieder auf Streife geht, wodurch ein gelungener Übergang hergestellt wird, der jedoch bereits darauf hinweist, dass es noch einige Reibungspunkte geben wird. Wie gehabt bedient Stuart MacBride sich auch im neunten Band der beobachtenden Perspektive, um dem Leser die Möglichkeit des Rundumblicks zu geben. Es finden zu viele Handlungen zur selben Zeit statt, so dass eine andere Sichtweise hinderlich gewesen wäre. Ebenfalls beibehalten hat der Autor seinen eingängigen Schreibstil, so ist es ein Leichtes, dem Geschehen zu folgen. Mit Tempo und Spannung allerdings hat man sich hier leicht verschätzt.

Auf Grund des Buchumfangs erwartet man natürlich mehrere Handlungsstränge, wenn nicht sogar gleich mehrere Fälle. Dahingehend wird man keineswegs enttäuscht, die Fäden, die zu Beginn noch nebeneinander laufen, verbinden sich im Laufe der Zeit, manches Mal sogar auf ziemlich überraschende Art und Weise. Für unerwartete Wendungen ist ausreichend gesorgt, das Spannungsniveau schwankt jedoch gewaltig. Immer häufiger kommt es zu Wiederholungen, vor allem im Bereich des täglichen Dienstablaufs. Sicherlich ist es Realität, dass viele Tage ähnlich ablaufen, doch wenn man dies immer und immer wieder liest, nicht nur zwei oder drei Mal, wirkt es doch mitunter langweilig. Zunächst mag man noch denken, hier finden sich versteckte wie brauchbare Hinweise auf den weiteren Verlauf der „größeren“ Fälle, doch in dieser Hinsicht wird man leider enttäuscht. Kommt es zu den bereits genannten Überraschungen, werden Tempo wie Spannung gleichermaßen angezogen, doch reichen diese Passagen nicht aus, um das Gesamtgeschehen auf einem gleichen Level zu halten. Überhaupt werden manche Sequenzen zu sehr ausgeschmückt, wohingegen andere knapp gehalten werden, von denen man sich manches Mal mehr Informationen gewünscht hätte.


Figuren
Trotz seiner Versetzung macht Logan McRae augenscheinlich gute Miene zum bösen Spiel, und das sogar ziemlich authentisch. Vielleicht liegt es daran, dass er nun mit einem neuen Team arbeitet, vielleicht auch einfach an dem Umgebungswechsel, auf jeden Fall wird er wieder offener, was Gedanken und Gefühle angeht. So gewährt er nicht nur dem Leser einen tieferen Einblick in seinen Charakter, den man mögen kann oder auch nicht. Etwas dazwischen gibt es bei McRae nicht. Er ist und bleibt eine polarisierenden Figur, entweder in die eine oder die andere Richtung.

Viele neue Personen finden sich in diesem Buch ein, was eine neue Umgebung und eine neue Arbeitsstelle nun einmal mit sich bringt. Doch auch bereits bekannte Charaktere haben mal mehr, mal weniger Auftritte, so dass die Zugehörigkeit zur Reihe eindeutig ist und nicht nur an der Hauptperson festgemacht wird. Die Nebenfiguren, egal ob bereits bekannt oder nicht, nehmen sich den Platz, den sie brauchen, um dem Leser mehr als nur einen ersten Eindruck zu vermitteln. Da sie zumeist mehr als nur einmal auftauchen, gibt es hier eine stetige Entwicklung, in deren Verlauf immer mehr Fakten preisgegeben werden, die sich schlussendlich zu einem Gesamtbild zusammensetzen lassen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs aus dem Goldmann-Verlag ist recht schlicht gehalten. Einziger Farbaspekt ist der Buchtitel, der passenderweise in blutrot und recht mittig auf dem Bild prangt. Der Hintergrund weist verschiedene Grautöne auf, ein Blatt mit seinen Verästelungen lässt sich ebenfalls erkennen. Eine direkte Verbindung zum Inhalt stellt man nicht her, ebenso macht das Cover nicht allzu neugierig. Man wird hauptsächlich ob des Autors zum Buch greifen, wenn man nicht sowieso explizit danach sucht.


Fazit
Auf Grund diverser Längen, die man eigentlich überhaupt nicht gewohnt ist, leider nur Mittelmaß. Eine fremde Umgebung und Androhung von Konsequenzen haben Logan McRae ansonsten auch nicht gehemmt, seinen eigenen Weg zu gehen – mit dem Kopf durch die Wand.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 4: Blut und Knochen
Band 5: Blinde Zeugen
Band 6: Dunkles Blut
Band 7: Knochensplitter
Band 8: Das Knochenband

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