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Verängstigt erwacht Annabel eines Morgens in einer psychiatrischen Anstalt. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Und: Sie kann sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern. Doch sie ist nicht allein. Michael, Eric und George, drei Jungen aus ihrer Schule, teilen ihr Schicksal. Als sie dem Hinweis einer unheimlichen Patientin folgen, zieht es sie immer tiefer hinein in einen Strudel voller Rätsel und verstörender Ereignisse. Plötzlich finden sie sich in einer Welt wieder, in der sie niemandem mehr vertrauen können – nicht einmal sich selbst. Auf der verzweifelten Suche nach Antworten und ihren Erinnerungen wandeln sie bald auf einem schmalen Pfad zwischen Realität und Wahnsinn, zwischen Leben und Tod. Und ihre Uhr tickt.

 

remember 

Autor: Roland Jungbluth
Verlag: Arena
Erschienen: Juli 2012
ISBN: 978-3401067575
Seitenzahl: 380 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Verlagszusammenfassung ist bereits alles zu entnehmen, was man spoilerfrei über die Handlung sagen kann. Das Ausgangsszenario, was dort geschildert wird, ist eine absolute Horrorvorstellung und sorgt dadurch direkt für die richtige Stimmung beim Lesen. Was folgt, ist ein guter Jugendthriller, der einige überraschende Wendungen, viel Spannung und beste Leseunterhaltung bietet. Zwar kann der geübte Leser des Genres durchaus einiges vorausahnen, aber in letzter Konsequenz konnte die Lösung doch überraschen.


Stil und Sprache
Es gibt in „Remember“ keine lange Vorrede, sondern die Charaktere sind nach einem einseitigen Prolog direkt in der psychiatrischen Klinik und es wird sofort klar, dass etwas an der Situation nicht stimmt. In der dritten Person begleiten wir erst Annabel und später auch die anderen drei Jugendlichen Michael, Eric und George durch die Handlung. Die Spannung ist von Beginn an hoch und flacht auch während des ganzen Romans nie ab. Es gibt keine Ruhepausen und wenn, dann sind sie so kurz, dass man kaum zum Verschnaufen kam. Entsprechend liest sich Roland Jungbluths Roman sehr schnell und flüssig. Das liegt auch am guten Schreibstil, der wunderbar zu einem Jugendroman passt und die richtige dramatische Atmosphäre rüberbringt. Obwohl es zum Schluss durchaus einige actionreiche Szenen gibt, bleibt das Buch fast vollständig unblutig und zieht die Spannung, wie bei dem Ausgangsszenario zu erwarten war, reinweg aus den psychologischen Angriffen auf die Figuren.

Da der Leser ebenso wie die Charaktere im Dunkeln gelassen wird, kann man herrlich raten und fiebert mit den Figuren mit. Die einzigen Informationen, die man zusätzlich zu den Charakteren erhält, sind kurze Interviewauszüge, die immer mal wieder zwischen den Kapiteln eingebaut sind und anfangs keinerlei Verbindung zur eigentlichen Handlung zu haben scheinen. Der gewohnte Thriller-Leser zieht daraus natürlich so seine Schlüsse und einige Lösungen kamen am Ende nicht ganz überraschend, aber im Großen und Ganzen überzeugt auch das Finale. Es ging mir allerdings deutlich zu schnell. Ich hätte mir ein paar mehr Details zu den Hintergründen gewünscht, um wirklich zu verstehen, warum das alles passiert ist. So bleiben ein paar Fragen offen, aber trotzdem klappt man das Buch zufrieden nach einigen spannenden Lesestunden zu.


Figuren
Wie bereits erwähnt dreht sich „Remember“ um vier Schulkameraden, die  in einer Psychiatrie erwachen und sich unerklärlicherweise an ihre Eltern nicht mehr erinnern können. Ansonsten sind ihre Erinnerungen klar, aber ausgerechnet bei den wichtigsten Menschen ihres Lebens können sie sich nicht mal an kleinste Details erinnern. Entsprechend ängstlich und voller Fragen sind Annabel, Michael, Eric und George von Beginn an. Da sie nicht in ihrer natürlichen Umgebung sind, lernen wir sie erst nach und nach besser kennen. Trotzdem blieben sie ein wenig blass. Zwar entwickeln sich vor allem Annabel und Michael während des Romans weiter, aber es blieb immer der Eindruck, dass sie durch ihre wenigen Erinnerungen auch weniger greifbar waren. Mit der Erklärung der Rätsel zum Schluss wurde das zwar logisch, aber mich hat es beim Lesen trotzdem daran gehindert, eine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufzubauen.

Die Nebenfiguren bleiben sogar noch nebelhafter und tatsächlich spielen sie über weite Strecken der Geschichte keine Rolle mehr. Das hat mich jedoch nicht gestört, denn es passte absolut in die Handlung und trägt zur Atmosphäre bei.


Aufmachung des Buches
„Remember“ erschien als Hardcover mit Lesebändchen im Arena Verlag und hat ein Cover erhalten, das sofort ins Auge springt. Das graphische Muster mit dem grünen Auge ist wirklich sehr auffällig und scheint sich fast zu bewegen. So wirklich kann ich den Zusammenhang zur Handlung zwar nicht erkennen, aber das Cover gefällt mir allein durch seine Einzigartigkeit schon gut.

Das Buchinnere ist schlicht gehalten und gut lesbar. Schön finde ich, dass die Interview-Teile nicht nur durch eine entsprechende Überschrift sondern auch durch eine andere Schriftart abgesetzt wurden.


Fazit
Roland Jungbluth hat mit „Remember“ einen spannenden Jugendthriller geschrieben, der durch die Grundstimmung und einige sehr interessante Ideen überzeugt. Für alle Fans des Genres auf jeden Fall zu empfehlen.


4 Sterne


Hinweise
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