Mit pochendem Schädel und seiner mentalen Kräfte beraubt, erwacht der Pfeilgardist Aden in einer finsteren Zelle. Allein der Versuch, mit dem Medialnet Kontakt aufzunehmen, verursacht unerträgliche Schmerzen. Seine Entführer haben auch Zaira in ihre Gewalt gebracht, eine seiner erfahrensten Kommandantinnen und die Frau, der sich Aden seit seiner Kindheit am meisten verbunden fühlt. Gemeinsam gelingt den beiden die Flucht, doch sie finden sich verletzt und orientierungslos in einer unwirtlichen Landschaft fernab der Zivilisation wieder. Auch wenn Zairas Kräfte schwinden, kommt Aufgeben für Aden nicht in Frage. Denn seine Feinde haben es nicht nur auf ihn, sondern auf die Vernichtung der gesamten Pfeilgarde abgesehen, und als deren Anführer ist er fest entschlossen, diejenigen zu retten, die unter seinem Schutz stehen …
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Originaltitel: Shards of Hope |
Die Grundidee der Handlung
Als Aden und Zaira in ihrem Verließ zu sich kommen, läuft ihnen die Zeit davon. Nur ein Versuch zur Flucht steht ihnen zur Verfügung, denn zu stark sind die Verletzungen von Zaira. Nur dank ihrer Entschlossenheit und dem lebenslangen Training gelingt ihnen die Flucht aus dem Bunker. Doch die Verfolger sind ihnen auf den Fersen, das Terrain unbekannt und gefährlich und ein mächtiges Unwetter bricht über sie hinein. Aber Aufgeben war noch nie eine Option bei den Pfeilgardisten …
Der Band beginnt mit einem Paukenschlag, der durch die gesamte Handlung weiterhallt. Die Umsetzung ist wie gewohnt perfekt ausgearbeitet.
Stil und Sprache
Der gesamte Band wird getragen von einem unsichtbaren Feind, der aus dem Hinterhalt Anschläge, Zwietracht und Schrecken verbreitet mit einem gewaltigen Netz im Untergrund. Die Handlung ist diesmal besonders weitverzweigt, weil alle Parteien aus der Welt von Nalini Singh mit einbezogen wurden: Pfeilgardisten, Mediale, Gestaltwandler und der Menschenbund. Es sind sowohl bestens bekannte Charaktere vertreten als auch bisher nicht bekannte Rudel oder gar neue Wandler, die eine wichtige Rolle einnehmen. Dass dabei der Überblick nicht verloren geht, zeigt die ausgezeichnete Detailtreue der Autorin. Jeweils kurze Hinweise aus früheren Bänden sind eingebaut, genau passend, damit der Faden beim Lesen nicht reißt.
Die Kapitel sind meist aus der Sicht von Aden oder Zaira oder wichtigen Nebenfiguren in der dritten Person geschrieben. Doch es gibt auch ganz kurze Kapitel, meist nur eine oder zwei Buchseiten lang, die vom Drahtzieher der Verschwörung präsentiert werden. Der Sprachstil ist flüssig, vermag oftmals tiefe Emotionen zu transportieren und die Schauplätze bildhaft vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen. Der Spannungsbogen wird bereits im ersten Kapitel gesetzt, zahlreiche unerwartete Wendungen zusammen mit den verschiedenen Angriffen lassen ihn in viele Spitzen steigen. Die gesamte Welt ist im Umbruch und mitten drin stehen zwei überzeugende Protagonisten mit starken Gefühlen, die ihnen ausgezeichnet auf den Leib geschrieben sind. Eins ums andere Mal fiebert man mit Aden und Zaira mit, unterbrochen von ruhigen Episoden mit den Kindern in den Reihen der Pfeilgardisten, die auch sehr berühren.
Figuren
Weil ich Aden aus den bisherigen Bänden bereits kannte, hätte ich nie gedacht, was alles in ihm steckt! Auch er war nie ganz im Silentium verankert, hatte schon als Kind die Regeln nach seinen Wünschen gebeugt und seine größte Gabe versteckt. Er zeigt sehr viele Facetten, ist sowohl ein Anführer, der niemanden zurücklässt oder aufgibt als auch einfach nur ein Mann, der liebt und um diese Frau kämpft.
Zaira betrachtet sich selbst als gebrochen, mit Fehlern und einem vererbten Wahnsinn behaftet. Sie ist für Aden – und somit meist auch für den Leser – wie ein offenes Buch. Zwar behauptet sie, in sich ein Monster zu tragen und skrupellos zu sein, zeigt aber im Umgang mit Kindern ein feines Gespür für deren Anliegen. Ihre Rolle ist ausgezeichnet ausgearbeitet, zeigt auch extreme Emotionen und bleibt doch glaubwürdig. Sie wirkt nur ganz selten sympathisch und trotzdem weckt sie beim Lesen Mitgefühl.
Die Drahtzieher der Anschläge bleiben bis zuletzt im Dunkeln, man weiß nur, dass es wenige Männer mit großer Macht sind. Einige Handlanger wie ein psychopathischer Gardist bekommen ein wirkliches Gesicht, aber die meisten sind Feinde, die aus dem Nichts auftauchen, entweder unschädlich gemacht werden oder wieder umgehend verschwinden. Andere Nebenfiguren aus dem Rat der Medialen und den verschiedenen Gestaltwandlerrudeln haben mehr oder weniger große Nebenrollen. Auffallend viele Hauptfiguren aus früheren Bänden sind dabei und greifen auch aktiv ins Geschehen ein.
Aufmachung des Buches
In gewohnter Manier kommt auch der 14. Band der Serie daher, der wieder als Taschenbuch mit Klappbroschur verlegt wurde. Wie bereits beim letzten Teil wurde auch hier der Titel nicht in Rot geschrieben, sondern in einem glänzenden, hellen Blau. Die Rückseite zeigt das gespiegelte Cover in verschiedenen, dunklen Tönen, sodass von der Hintergrundlandschaft kaum mehr etwas zu erkennen ist. Seitlich neben der Abbildung des Mannes wurde die Inhaltsangabe angeordnet.
Fazit
„Scherben der Hoffnung“ zeigt eine weitverzweigte Handlung mit zahlreichen Wendungen und vielen Figuren aus vergangenen Bänden. Die Lage ist mehr als nur ein Mal schier hoffnungslos, oft dramatisch und spannend. Und wie gewohnt stehen mitten drin zwei starke Protagonisten mit einer überzeugenden Liebesgeschichte. Ich kann das Buch – besser die ganze Serie – wärmstens empfehlen.
Hinweise
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Backlist:
Band 9: Wilde Glut
Band 10: Lockruf des Verlangens
Band 11: Einsame Spur
Band 12: Geheimnisvolle Berührung
Band 13: Pfade im Nebel
